Die 24 cm Canon G modèle 1916 war ursprünglich ein französisches Geschütz zur Küstenverteidigung, welches vor dem ersten Weltkrieg gebaut und während des Krieges teilweise als Eisenbahn Geschütz genutzt wurde.
Nach dem verlorenen Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871 begann ab 1874 eine Kommission mit dem Aufbau und der Neustrukturierung der französischen Armee. Von dieser Kommission wurden auch mehrere großkalibrige Geschütze gefordert.
Um auch die französischen Küsten zu schützen, wurde ab 1876 die Canon de 24 C Modell 1876 eingeführt. Dieses Geschütz hatte einen Kaliber von 240 mm, einen de Bange Verschluss und eine Reichweite von etwas über 10 Kilometern. Bis auf wenige Ausnahmen, waren diese Geschütze auf festen, rechteckigen Stahlfeuerplattformen montiert. Zur Ausrichtung diente eine in Beton eingebettete kreisförmige Stahlbahn, über dessen Räder das Geschütz in die entsprechende Position gedreht werden konnte.
Das Rückstoßsystem bestand aus einer U-förmigen Waffenhalterung in der sich der Laufzylinder befand, sowie einer leicht geneigten Schießplattform mit einem Hydro Schwerkraft Rückstoßsystem. Das ermöglichte es der Waffe, nach einem Schuss in seine ursprüngliche Position zurück zu kehren damit es nicht nach jedem Schuss neu ausgerichtet werden musste.
Nach dem Ausbruch des ersten Weltkrieges und ab 1915 dem Beginn des Stellungskrieges, zeichnete sich ab, dass die von Frankreich eingesetzten leichten Feldgeschütze nicht mehr ausreichten um die immer stärker befestigten deutschen Stellungen zu Beschädigen oder zu zerstören. Daher wurde vom französischen Oberkommando beschlossen, die schweren Geschütze aus den Festungen und dem Küstenschutz an die Westfront zu bringen.
Neben einer unbekannten Anzahl von Canon de 24 C modèle 1876 Geschützen die für die Artillerie Regimenter an der Front bestimmt waren, sollten auch einige der Geschütze zu Eisenbahn Geschützen umgebaut werden. 1915 wurde mit dem Umbau begonnen. Hierfür wurden 2, 3 oder 4 achsige Eisenbahn Wagons verstärkt um die schweren Geschütze aufnehmen zu können. Im Gegensatz zu anderen Eisenbahngeschützen wurde bei diesem Modell jedoch keine Plattform montiert auf der das Geschütz drehen konnte. Für das Abfeuern musste es daher entweder vom Wagon gehoben und auf eine Plattform am Boden gestellt werden, oder der Wagon musste auf bereits ausgerichtete Schienen gestellt werden. Unter der Bezeichnung 24 cm Canon G modèle 1916 wurde ab 1916 mit der Auslieferung begonnen.
Ab 1916 wurden bis zum Kriegsende 24 Geschütze an die französische Armee, 13 an französische Ausbildungseinheiten und 16 an die amerikanischen Truppen ausgeliefert.
Datenblatt:
Bezeichnung: | 24 cm Canon G modèle 1916 |
Herstellerland: | Frankreich |
Einführungsjahr: | 1876 1915 Umbau zum Eisenbahngeschütz |
Stückzahl: | 53 Stück als Eisenbahngeschütz |
Kaliber: | 240 mm |
Rohrlänge: | 5,36 Meter |
Reichweite: | Max. 13.400 Meter |
Gewicht: | 47 Tonnen |
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