Assyrische Eroberungen

Mit ihrer furchteinflößenden und gewaltigen Armee hatten die Assyrer ein Werkzeug für ihre Eroberungsfeldzüge geschaffen, welches zuvor nicht da gewesen ist. Zudem integrierten die Assyrer zum ersten mal systemathische Ausbeutung der Besiegten zum Unterhalt der eigenen Streitkräfte. Herrscher wie Tiglatpileser III. oder Assurbanipal II. waren besonders hervorstechende Ausführer dieser neuen Methode Krieg zu führen.

Der Beginn des Aufstieges Assyriens zu einer Großmacht in der Region spielte sich in dem Zeitraum um 911 vor Christus ab, als die Herrscher Adad-neraris II. sowie etwas später Assurnassirpal II. an der Macht waren. Zu dieser Zeit erstreckte sich das Reich bereits über große Teile Mesopotamiens und des Libanons. Seine volle Größe erreichte das Reich jedoch erst unter dem Herrscher Tiglatpileser III. um 745 vor Christus. Es wurden nicht nur die Grenzen nach Süden und Osten in das südliche Mesopotanien, nach Palästina sowie dem östlichen Anatolien ausgeweidet, die Streitkraft Assyriens wurde zudem erstmal in ein stehendes Heer umgewandelt. Wobei sich der Großteil der Streitmacht aus Fusssoldaten ausgerüstet mit Bogen, Speeren und Schilden zusammensetzte.

Das Assyrische Reich Quelle: https://www.lds.org

Das Assyrische Reich
Quelle: https://www.lds.org

 

Die sogenannte Elite der Streitkraft bildeten assysrische Streitwagenkorps bzw. später auch Kavallerie. Die Assyrer entwickelt einen schweren, vierspännigen Wagen mit 4 Mann Besatzung, vermutlich bestehend aus 2 Elitekämpfern sowie 2 Schildträgern die auch den Wagen lenkten. Durch die hohe Anzahl dieser Streitwagen konnte im Krieg neben der eigentlich Schlagkraft auch nebenbei eine Schockwirkung auf den Gegner ausgeübt werden. Trotz dieser Wirkung entwickelte sich aus diesen Streitwagen später die assyrische Kavallerie, gepanzerte und mit Speeren ausgerüstete Reiter die nach und nach die schwerfälligen Streitwagen aus der Streitkraft verdrängte.

 

Assyrischer Streitwagen Quelle: www.kamar-zinnfiguren.de

Assyrischer Streitwagen
Quelle: www.kamar-zinnfiguren.de

 

Die militärische Politik des assyrischen Reiches war voll und ganz auf Eroberungen fremder Länderein ausgelegt. Dies konnte zum einen durch eine ausgeklügelte Logistik ausgeführt werden, zum anderen durch den Umstand, dass die Versorgung der Streitkraft durch die eroberten Bereiche selbst durchgeführt wurde. Dies wurde durch Ressourcen, Verpflegung oder durch Soldaten geleistet. Eine Aufrechterhaltung dieses Zustandes wurde durch rigerosen Terror, Verschleppung und Plünderung  Nachhaltigkeit geboten.

 

 

Der Untergang des assyrischen Reiches wurde letzendlich durch die Eroberungsfeldzüge selbst eingeleitet. Durch die immense Ausdehnung bis weit hinein in den Süden Ägyptens konnten weder die Grenzen noch die eroberten Gebiete vor Feinden und Revolten geschützt werden, sodass schließlich 612 vor Christus ein Zusammenschluss der Babylonier, Medern und Steppenhorden die assyrische Hauptstadt Ninive eroberten und plünderten. Die Reste des assyrischen Heeren leisteten zusammen mit den Ägyptern zwar noch eine Zeitlang Widerstand, bei der vernichtenden Niederlage gegen die chaldäischen Babylonier bei Karkemisch 605 vor Christus endete die Ära Assyriens vollends.

 

 

 

 


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Der Name Babylon erfreute sich von der Antike bis in die Gegenwart nicht selten nur eines zweifelhaften Rufs. So galt der legendäre Turmbau zu Babel als Symbol menschlicher Vermessenheit, die Gott mit Sprachverwirrung strafte, und lange hielt sich das Bild von der Hure Babylon gleichsam als Chiffre für Sittenlosigkeit und Verderbtheit. Jenseits aber von Mythen und Vorurteilen erscheint das historische Babylonien als eine der ältesten Hochkulturen der Menschheit, die durch frühe Entwicklung der Schriftlichkeit und durch Ausprägung von Wissenschaften wie Sternenkunde, Medizin und Mathematik beeindruckt. Unvergänglichen Ruhm erwarb sich König Hammurapi, der im 18. Jahrhundert v. Chr. Babylonien zu einem stabilen Großreich umgestaltete und ein umfassendes Gesetzeswerk schuf, und schließlich erhielt um 1200 v. Chr. das Gilgamesch-Epos, das bis heute als eines der Hauptwerke der Weltliteratur gilt, in Babylonien eine einheitliche, kanonische Fassung.
Michael Jursa hat in dem vorliegenden kleinen Band die Geschichte Babyloniens kompetent zusammengefaßt und bietet darüber hinaus eine sehr gut verständliche Einführung in Wirtschaft, Gesellschaft, Religion und Kultur der Babylonier, die dazu anregt, sich eingehend mit diesem bedeutenden Volk des Alten Orients zu befassen.

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