Mit Ausbruch des Krieges, den hohen Verlustzahlen an Soldaten und dem sich anzeichnenden Stellungskrieg an der Westfront, wurde Seitens des deutschen Kriegsministeriums die Überlegung laut, gepanzerte Fahrzeuge herstellen zu lassen, die in der Versorgung der Truppen, zum Schleppen der schweren Artillerie oder zum direkten Angriff gegen feindlichen Truppen eingesetzt werden können.
So kam es folglich am 19. Juli 1915 zu einem Vertrag zwischen dem Kriegsministerium und dem Ingenieur Hugo G. Bremer über die Produktion eines Überlandwagens, der die entsprechenden Voraussetzungen des Ministeriums erfüllen soll.
Über 1 Jahr später am 6. Oktober 1916 wurde der Prototyp des Bremer Wagens in Neheim vorgestellt. Es handelte sich dabei um einen gewöhnlichen 4 Tonner LKW der anstatt Rädern insgesamt 2 Raupenkettenpaare verfügte, wovon lediglich das hintere vom Motor angetrieben wurde.
Trotz der Produktion von 15 Fahrzeugen konnte der Bremer Wagen das Ministerium nicht überzeugen. So wurde der Prototyp zum Marienwagen weiterentwickelt bei dem das Leitwerk verbessert wurde, der Antrieb jedoch weiterhin nur an das hintere Paar gelangte, womit der Fahrzeug oftmals in Kurven wegrutschte. Dieser Mangel wurde im Nachhinein abgestellt in dem das vordere Kettenpaar entfernt und durch Bereifung ersetzt wurde.
Im Laufe der Entwicklung des Marienwagens wurde der Bedarf an einem derartigen Fahrzeug für die Front immer akuter. Um den Marienwagen I fronttauglich zu machen, wurde eine 9mm dicke Panzerung um das Gehäuse gefertigt und aufgesetzt. Dieser Belastung hielt das Fahrwerk jedoch nicht stand, sodass das Fahrzeug nicht einsatzfähig war. Der Auftrag wurde vom Ministerium storniert und die verbliebenen Fahrgestelle als Träger für Flugabwehrgeschütze und Panzerabwehrkanonen genutzt wurden.
Ein späterer Entwurf für einen Marienwagen III wurde nicht mehr umgesetzt.
Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:
Panzerkampfwagen: im Ersten Weltkrieg (Typenkompass)
Der Tank – Panzer – schien im Ersten Weltkrieg die Lösung zu sein für Probleme, mit denen sich jede kriegsführende Nation herumschlug. Diejenigen mit einer leistungsfähigen Industrie, allen voran Engländer und Franzosen, entwickelten Panzer, nur die Deutschen standen abseits und begannen viel zu spät, sich darüber Gedanken zu machen: Als der Krieg endete, hatte des Kaisers Armee nicht mehr als 20 eigene Panzerfahrzeuge zur Verfügung (und nicht wenige Beutefahrzeuge, die viel besser und geeigneter waren). Wolfgang Fleischer stellt in diesem Typenkompass die gepanzerten Rad- und Kettenfahrzeuge aller Nationen bis 1918 vor.
Panzerkampfwagen: Technik, Tanks und Taktik im Ersten Weltkrieg
Ausgeklügelte, mit Stacheldrahtverhauen und von Maschinengewehr-Nestern beschützte Verteidigungsstellungen bereiteten im Ersten Weltkrieg den Infanterien aller Armeen scheinbar unlösbare Probleme. Als die ersten Panzerwagen unter ihrem Tarnnamen »Tank« 1916 von den Briten in der Somme-Schlacht eingesetzt wurden, um den Stellungskrieg zu überwinden, bedeutete dies eine Revolution für die zukünftige Kriegsführung. Wolfgang Fleischer beschreibt in diesem Band die von viel Skepsis und technischen Problemen begleitete Entwicklung der weltweit ersten Panzerkampfwagen aller Nationen.
Militärtechnik des Ersten Weltkriegs: Entwicklung, Einsatz, Konsequenzen

Militärtechnik des Ersten Weltkriegs: Entwicklung, Einsatz, Konsequenzen Gebundenes Buch – 27. August 2014
Wie jeder Krieg wartete auch der Erste Weltkrieg mit einer Fülle an technischen Erfindungen auf, die nur ein Ziel kannten: Dem Gegner möglichst viel Schaden zuzufügen. Nie zuvor forderte der Einsatz neuer Technologien einen dermaßen hohen Blutzoll, niemals zuvor war die physische Vernichtung der Gegenseite so im Bereich des Möglichen. Wolfgang Fleischer dokumentiert in dieser Dokumentation akribisch die gesamte Waffentechnik, die von den Mittelmächten und ihren Gegnern eingesetzt wurde, egal ob Maschinengewehre, Artilleriegeschütze, Giftgas, erste gepanzerte Kampfwagen, Flugzeuge oder U-Boote.
Militärfahrzeuge des deutschen Heeres: 1905-1918 (Typenkompass)
Für Kaiser Wilhelm war klar: Das Auto wird nur eine vorübergehende Erscheinung sein, denn er glaubte mit Inbrunst an die Überlegenheit des Pferdes. Sein Militär jedoch sah das anders und begann schon um die Jahrhundertwende mit der Erforschung der Möglichkeiten dieser neuartigen Erfindungen. Auch wenn letztendlich im Großen Krieg der Pferdewagen dominierte: in Diensten des kaiserlichen Heeres waren viele Motorräder, Personen- und Lastwagen, Zugmaschinen und zuletzt auch Panzerwagen.
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