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Canon de 305 modèle 93/96 TAZ

Die Canon de 305 modèle 93/96 TAZ war ursprünglich die Hauptbewaffnung französischer Schlachtschiffe, einige wurden während des ersten Weltkrieges jedoch zu Eisenbahngeschützen umgebaut und sollten an der Westfront eingesetzt werden.

1893 wurde die Canon de 305 mm Modèle 1893/96 entwickelt um als Hauptbewaffnung für die kommenden französischen Schlachtschiffe der Charlemagne, République und Liberté Klasse zu dienen. Die Geschütze waren wie üblich zu der Zeit mit einem gerilltem Lauf ausgerüstet und mit mehreren Lagen Stahl ummantelt. Der unterbrochene Welin Verschluss konnte getrennte Ladungen und Geschosse abfeuern.

 

 

Das französische Schlachtschiff Charlemagne

 

Das französische Schlachtschiff Patrie welches der République Klasse angehörte

 

Das französische Schlachtschiff Liberté

 

 

Nachdem der erste Weltkrieg ausgebrochen war und ab 1915 an der Westfront der Stellungskrieg begann, zeigte sich, dass die eingesetzten französischen leichten Feldgeschütze nicht mehr ausreichten um die immer stärker befestigten deutschen Stellungen zu beschädigen oder zu zerstören. Das Oberkommando ordnete daher an, die schweren Artilleriegeschütze aus den französischen Festungen abzuziehen und an die Westfront zu bringen. Da die Stückzahl der schweren Geschütze eher gering war und die Wirtschaft mit der Produktion den Bedarf nicht decken konnte, wurden neben der Küstenartillerie auch ausgemusterte Kriegsschiffe demilitarisiert und deren Geschütze entweder zu Feldgeschützen oder zu Eisenbahngeschütze umfunktioniert.

Diese Anordnung betraf auch insgesamt 8 ausgemusterte Canon de 305 mm Modèle 1893/96 Geschütze. Diese wurden von der Firma St. Chamond genommen um daraus Eisenbahngeschütze zu bauen.

Um das hohe Gewicht der Geschütze tragen zu können, wurden zwei 6 achsige Eisenbahnwaggons genommen und mit einem Stahlrahmen verbunden. Auf den Waggons wurde eine Drehscheibe montiert, damit das Geschütz auch durch engere Kurven fahren konnte.

Um die Geschütze Einsatzbereit machen zu können, mussten vor dem Abfeuern neben und unter den Gleisen Holzbalken verlegt werden, auf denen Stützen stehen konnten wenn sich der Aufbau absenkte. Um den Rückstoß zu absorbieren wurden zudem Bodenanker angebracht, die das Geschütz in dessen Position halten sollten.

 

 

Zeichnung der Canon de 305 modèle 93/96 TAZ

 

 

Ursprünglich war vorgesehen, dass sich das Geschütz um 360 Grad drehen konnte. Nach den ersten Tests zeigte sich jedoch schnell, dass das Geschütz einfach zu schwer war und es sich nur wenig Drehen konnte damit es keine Probleme mit dem Gleichgewicht gab. Auch war die Ausrichtung zum Schießen stark eingeschränkt und der Schusswinkel musste niedrig gehalten werden, damit der gesamte Waggon nach einem Schuss nicht umkippte.

Ab 1916 begann die Auslieferung der 8 umgebauten Eisenbahngeschütze. Aufgrund der schweren Mängel wurden diese jedoch schnell von der deutlich besseren Canon de 240 modèle 93/96 TAZ ersetzt.

 

 

Canon de 305 modèle 93/96 TAZ

 

Kanadische Offiziere begutachten eine französische Canon de 305 modèle 93/96 TAZ

 

 

 

Datenblatt:

Bezeichnung: Canon de 305 modèle 93/96 TAZ
Herstellerland: Frankreich
Einführungsjahr: 1893
1916 Umbau zum Eisenbahngeschütz
Stückzahl: 8 Stück
Kaliber: 305 mm
Rohrlänge: 12,2 Meter
Reichweite: Max. 27.500 Meter als Schiffsgeschütz
Gewicht: 175 Tonnen

 

 

 

 

 

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