Die Canon de 75 antiaérien mle 1913-1917 war ein französisches Flugabwehr Geschütz, welches vor dem ersten Weltkrieg entwickelt wurde und auch noch im zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.
Bereits vor dem ersten Weltkrieg erkannten die Konstrukteure der Firma Schneider et Cie wie wichtig eine Bekämpfung von Flugzeugen in kommenden Kriegen sein wird. Aus diesem Grund bedienten sie sich an dem in der französischen Armee weit verbreitetem Geschütz Canon de 75 modèle 1897 und passten dieses soweit an, dass es fliegende Ziele bekämpfen konnte.
Die erste Version, als Canon de 75 mm antiaérien mle 1913 bezeichnet, wurde das Geschütz auf der Ladefläche eines De Dion-Bouton Lastkraftwagen montiert, damit dieses mobil blieb und dem Vormarsch der eigenen Armee folgen konnte. Diese Version war zwar innerhalb von 5 Minuten einsatzbereit, die Geschwindigkeit der Fahrzeuge war jedoch noch zu gering und im Gelände versagte es vollständig. So wurden 1913 lediglich 20 Stück hergestellt und bis Ende des ersten Weltkrieges lediglich 196 Stück.
Die zweite Version war etwas schwerer und war als feste Flugabwehr Kanone an kriegswichtigen Plätzen gedacht. Hierfür musste zuerst eine Grube ausgehoben werden, in der anschließend ein Stahlträger oder ein Betonsockel als Fundament für das Geschütz dienen sollte. Der Aufbau dauerte rund einen Tag. Die Zielentfernung wurde mit optischen Koinzidenz Entfernungsmessern und die Höhe mit optischen Höhensuchern durchgeführt. diese Version wurde am häufigsten in unbekannter Stückzahl gebaut. In der Regel wurden jeweils 4 dieser Flugabwehr Kanonen bei wichtigen Städten, Industrieanlagen oder militärischen Einrichtungen eingesetzt. Bis in das Jahr 1940 verblieben noch 20 dieser Geschütze in der französischen Armee und wurden zum größten Teil von der deutschen Wehrmacht 1940 erbeutet und anschließend eingesetzt.
Die dritte Variante die noch im ersten Weltkrieg entwickelt wurde, war die Canon de 75 mm antiaérien mle 1917. Bei dieser Version wurde die Flugabwehr Kanone auf einem einachsigem Wagen montiert um es wieder mobil machen zu können. Allerdings zeigte sich, dass bei dieser Version sowohl die Treffgenauigkeit als auch die Schussfolge zu gering waren um es in größerer Menge zu produzieren.
Während des ersten Weltkrieges erbeutete die deutsche Armee teilweise große Mengen an französischen Canon de 75 mm antiaérien mle Geschützen. Diese wurden von der Firma Krupp auf die von den Deutschen verwendete 7,7 cm Munition umgerüstet und als 7,7 cm FlaK L / 35 in der deutschen Armee eingesetzt.
Weitere Versionen die nach dem ersten Weltkrieg gebaut wurden:
Bei der Version Canon de 75 mm antiaérien mle 1928 GB wurden die alten Geschützrohre durch die neuen Kaliber 53 mm Rohre ersetzt. Damit konnte die Höhe der Geschosse auf 7,5 Kilometer und die Mündungsgeschwindigkeit auf 700 Meter pro Sekunde erhöht werden.
Bei der 75-mm-Kanone aus Antiaérien 1917/34 wurde lediglich der Aufbau des Wagens neu geordnet und durch modernere Aufbauten ersetzt.
1932 entwickelte die Firma Atelier de Bourges für die Flugabwehr Kanonen eine neuen Plattform Wagen vier klappbaren kreuzförmigen Auslegern. Dieser Wagen war für die neueren Lastkraftwagen auslegt und konnte mit einer Geschwindigkeit bis zu 40 Kilometern pro Stunde gezogen werden. Zwar wurde weiterhin das Geschützrohr von 1928 verwendet, durch einen automatischen Verschluss konnte jedoch die Feuerrate auf 25 Schuss pro Minute erhöht werden. Bis in den Mai 1940 wurden insgesamt 332 Stück dieser Variante produziert.
1933 folgte ein von der Firma Schneider selbst neu entwickelter Plattform Wagen für das Geschütz. Dieser verwendete ebenfalls vier klappbaren kreuzförmigen Auslegern, hatte jedoch nur eine Höchstgeschwindigkeit von 8 Kilometern pro Stunde und auch nur eine Feuerrate von 20 Schuss pro Minute. Bis in den Mai 1940 wurden deßwegen auch nur 192 Stück gebaut.
Datenblatt:
Bezeichnung: | Canon de 75 antiaérien mle 1913-1917 |
Herstellerland: | Frankreich |
Einführungsjahr: | 1913 |
Stückzahl: | unbekannt |
Kaliber: | 75 mm |
Rohrlänge: | 2,7 Meter |
Reichweite: | Max. 6.500 Meter, in späteren Versionen bis zu 7.500 Meter |
Gewicht: | 3 Tonnen |
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