Die französische Dampffregatte La Gloire entsprang aus den Erfahrungen der Marine während des Krimkrieges und war nicht nur das weltweit erste hochseetaugliche Panzerschiff sondern legte trotz seiner Nachteile in der Lebensdauer wegweisende Grundlagen für den weiteren Bau und die Entwicklung von Kriegsschiffen.
Stapellauf und Bauform:
Bereits 1845 legte der französische Schiffbauingenieur Henri Dupuy de Lôme der Marineführung ein Konzept eines eisenbeschlagenen Schiffes vor. Zu dieser Zeit lehnte die Marine jedoch den Bau ab. Erst mit den Erfahrungen aus dem Krimkrieg und der Erkenntnis, dass nur stark gepanzerte Schiffe den neuen Sprenggranaten standhalten konnten wurde das Konzept nach erneuter Einreichung 1857 wieder aufgegriffen.
Bereits im März 1858 wurde auf der Werft in Toulon mit dem Bau begonnen. Der Entwurf sah eine Kompositbauweise vor, sodass Kiel und Spanten aus Eisen gefertigt wurden, darüber mit Holz beplankt wurde. Über dem Holz kam dann noch die Eisenpanzerung hinzu.
Dieser Eisengürtel erstreckte sich 1,8 Meter unter der Wasserlinie bis zum Oberdeck. In der Mitte war die Panzerung 110–119 mm dick, die sich dann zu den jeweiligen Enden hin verdünnte. Das Gesamtgewicht der Panzerung alleine betrug rund 812 Tonnen.
Bei dem Antrieb verwendete man klassisch noch die Takelage mit einer Segelfläche von 1100 Quadratmetern. Weiter wurde eine Dampfmaschine eingebaut, die von acht Kesseln befeuert wurde und 2537 PS leistete.
Zum Baubeginn wurde das Schiff mit 36 162mm Geschützen ausgestattet, wobei zwei Geschütze auf dem Oberdeck standen, der Rest war auf die Batterien verteilt. Nach Umbaumaßnahmen von 1866 kamen noch acht 239mm Geschütze und sechs 192mm Geschütze hinzu.
Das Ende der La Gloire:
An Kampfhandlungen nahmen weder die La Gloire noch eines ihrer Schwesterschiffe Normandie und Invincible teil. Aufgrund ihrer Bauweise und der daraus entstehenden Nachteile in Bezug auf Lebensdauer, wurde die La Gloire bereits nach 10 Jahren ausser Dienst gestellt und 1883 verschrottet.
Zwar konnte die La Gloire als erstes hochseetaugliches Panzerschiff seine neue Entwicklung nicht zum Einsatz bringen, jedoch zeigte sich, dass die klassischen Holzschiffe ausgedient hatten aufgrund der Entwicklung von neuen Waffen. Dies führte dazu, dass kurz nach Stapellauf der La Gloire die Briten mit der HMS Warrior ebenfalls ihr erstes Panzerschiff vom Stapel ließen und in ganz Europa ein neues Wettrüsten mit diesen neuen Schiffstypen begann.
Schiffsdaten:
Schiffstyp | Panzerschiff |
Land | Frankreich |
Stapellauf | 24. November 1859 |
Verbleib | 1883 verschrottet |
Anzahl der Masten | 3 |
Besegelung und Antrieb |
1100 Quadratmeter Segelfläche Horizontal Tauchkolbenmaschine mit 2537 PS |
Länge | 77,9 Meter |
Breite | 17 Meter |
Tiefgang | vorne 7,03 Meter, hinten 8,49 Meter |
Verdrängung | 5630 Tonnen |
Geschwindigkeit | Bis zu 12,5 Knoten |
Bewaffnung |
36x162mm Geschütze ab 1866 zusätzlich: 8x 239mm Geschütze 6x 193mm Geschütze |
Besatzung | Rund 570 Mann |
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