Timur Lenk begann seine berüchtigte Karriere als kleiner Viehdieb und Bandit der mit Anfang 20 eine 300 Mann starke Truppe anführte. Er verehrte Dschingis Khan zutiefst und sein selbsterklärtes Ziel war nicht weniger als in dessen Erbe zu treten.
Ebenso wie Khan verstand auch Timur stärkere Gegner gegeneinander auszuspielen und so konnte er sich bereits 1360 zum Anführer der Barlas Sippe ernennen, 1368 führte er die Konföderation der Tschagatai im heutigen Gebiet Usbekistans.
Ende 1379 begann er mit seinen Feldzügen. Zuerst wandte er sich dem Osten ins das Altaigebiet und dem Norden auf das Gebiet der goldenen Horde, einem Reich auf dem heutigen russischen Gebiet, welches aus den mongolischen Eroberungsfeldzügen hervor ging.
Nach der Sicherung des Zentralasiatischen Raumes wandte Timur seine Aufmerksamkeit dem Süden und Westen entgegen. So begann er 1381 mit seinem Feldzug auf dem Gebiet des Irans und kleineren Staaten, die zuvor im ehemaligen mongolischen Ilkhanen vereint waren. Nur wenige Staaten oder Städte leisteten seinem Heer wirklichen Widerstand und so konnten die Gebiete entsprechend schnell erobert werden.
Ein stetiger Begleiter seiner schnellen Eroberungen war auch seine ungeheure Grausamkeit gegenüber Abtrünnigen. So kam es, dass z.B. in Sabzevar nach einem Aufstand, eine Mauer aus 2.000 Gefangenen gebildet wurde welcher er mit Ziegeln übermauern lies. Auch hatte er die Angewohnheit nach Eroberungen Pyramiden aus Schädeln seiner Gegner aufschichten zu lassen als Mahnmal gegenüber seinen Feinden und seinen Untertanen.
Nach seinen Feldzügen im nahen Osten trieb es Timur weiter Richtung Westen. so eroberte er Aserbaidschan und Georgien wo er den König zwang vom Christentum zum Islam zu konvertieren. Über den Umweg durch Armenien führte er sein Heer zurück in den Iran von wo aus es 1387 weiter nach Isfahan zog. 1398, nach mehrjähriger Pause, weitete Timur sein Herrschaftsgebiet über den Hindukusch aus und von Pandschab bis nach Delhi trieb er eine Schneise der Verwüstung und Plünderungen mit sich.
1402 richtete sich sein Augenmerk wieder dem Westen zu. Dort besiegte er bei Ankara Sultan Bajasid I. der osmanischen Türken. Somit beherrschte Timur 1404 fast den gesamten vorderen Orient.
1405 verstarb Timur und sein Reich, so schnell es auch entstanden ist, verfiel auch genauso schnell wieder aufgrund interner Machtkämpfe über seine Nachfolge.
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