Im Gegensatz zu Heute bestand im 13. Jahrhundert Britannien nicht aus einem Land sondern aus 2 Königreichen, England und Schottland, sowie das autonome Fürstentum Wales. Trotz der Größe und des Reichtums des damaligen Englands, konnten die Herrscher eine Vereinigung nie durchsetzen.
Dies änderte sich, als Eduard I. König von England wurde und gegen den Trotz von Fürst Llewelyns 1277 in Wales einmarschierte. Zwar rebellierte die Bevölkerung Wales noch 1282 gegen die englische Besatzung, durch den Bau einiger Burgen und die Zerschlagung des Widerstandes entmachtete Eduard die Fürsten und führte seitdem den Titel "Prince of Wales", welcher bis Heute noch Geltung hat.
Schwieriger gestaltete sich die Besetzung und die Eingliederung Schottlands. Zur Eskalation führte die Krönung John Balliols 1292 als König von Schottland. Dieser war durch den Anspruch Eduard zur Oberherrschaft Englands über Schottland soweit eingeschüchtert, dass er sich an Frankreich wandte und 1295 eine Allianz einging. Dies führte dazu, dass Eduard als Reaktion in Schottland einfiel, sein Heer Berwick-upon-Tweed plündern lies und weiter das schottische Heer bei Dunbar eine Niederlage einbrachte. Balliols musste anschließend abdanken und Eduard lies zur Strafe den Stein von Scone, auf dem traditionell die schottischen Könige gekrönt wurden, nach London in die Westminster Abbey bringen.
Doch die Schotten gaben sich noch nicht geschlagen und so führte der schottische Patriot William Wallace bereits ein Jahr später einen Aufstand gegen die Engländer an. Bei Stirling Bridge am Forth trafen die beiden Heere am 11. September 1297 aufeinander. Obwohl die Engländer eine 10-fache Überlegenheit inne hatten, konnte Wallace mit einer klugen Taktik den Heerführer Earl of Surrey soweit demoralisieren, dass dieser den Rückzug seiner Truppen befahl. Den nächsten Feldzug führte Eduard persönlich an. Am 22. Juli 1298 traf er mit seiner 10.000 Infanteristen und 2.000 Reiter starken Armee bei Falkirk, südlich von Stirling, auf die Armee von Wallace. Derart unterlegen flohen die schottischen Soldaten, nur die Spießträger hielten mit Ihrer Schiltron Formation (ähnlich der griechischen Phalanx, doch als Viereck zu allen Seiten abdeckend) noch dem Ansturm bis zum Einsatz der englischen Langbogenschützen stand. Wallace Rebellion war damit blutig niedergeschlagen worden und er selbst musste nach Frankreich fliehen. Im Jahre 1303 kehrte er nach Schottland zurück, wurde jedoch gefasst und 1305 hingerichtet.
In Schottland bestieg 1306 Robert Bruce den Thron, nachdem er seinen Konkurrenten John Comyn tötete. Auf Vergeltung ausgelegt, tat sich die Familie Comyn´s mit dem englischen König Eduard zusammen und zerschlug durch einen Überraschungsangriff Bruce Heer im selben Jahr bei Methven, westlich von Perth. Durch diesen Verlust führte Bruce einen Guerillakrieg gegen die Engländer.
1307 verstarb der englische König Eduard I., seine Nachfolge trat sein Sohn Eduard II. an. An die Entscheidungs- und Willenkraft seines Vaters kam Eduard II. nicht mehr heran, dennoch konnte er auf ein starkes Heer zählen und führte dies 1314 in einen weiteren Feldzug Richtung Schottland. Südlich von Stirling trafen sie dann auf das Heer von Robert Bruce, doch gegen die nun aggressive agierenden Spießträger und ihrer Schiltron Formation konnte das englische Heer nichts ausrichten, musste sich zurück ziehen und erlitt dabei schwere Verluste als viele Soldaten beim Durchqueren der Sumpflandschaft Bannockburn ertranken.
Der Erfolg bei Bannockburn verschaffte den Schotten nur einige Jahre eine gewisse Zeit des Friedens. 1327 wurde der als unfähig angeklagte englische König Eduard II. durch dessen Sohn Eduard III. ersetzt. Dieser schloss eine Allianz mit den Ende der 13. Jahrhunderts verstoßenden schottischen Königsfamilie Balliol um gegen den herrschenden Sohn von Robert Bruce König David II. zu agieren. So zog diese Allianz 1332 erneut gegen Schottland und besiegte das schottische Heer bei Dupplin Moor nahe Perth. Im Juli 1333 belagerten sie Berwick und vernichteten das schottische Entsatzheer bei Halidon Hill, woraufhin Berwick kapitulierte.
Die Kapitulation Berwicks und die Vernichtung des schottischen Heeres bedeutete die militärische Niederlage Schottlands gegen die Engländer. Es folgten jedoch Jahre des Guerillakrieges bis die Engländer ab 1330 zusehends mit dem Konflikt mit Frankreich beschäftigt waren als sich noch um Schottland zu kümmern. So kam es, dass 1357 zwischen dem schottischen König David II. und dem englischen König Eduard III. der Vertrag von Berwick ausgehandelt wurde. Dieser zielte darauf, dass nach dem Tod Davids der englische König die Nachfolge antreten würde. Das schottische Volk akzeptierte diesen Vertrag jedoch nie und ernannte ungeachtet des Vertrag 1371 nach König Davids Tod Robert II. zum Herrscher von Schottland. Der Konflikt zwischen England und Schottland wurde dementsprechend weitergeführt bis es im Jahre 1707 erst zur Einigung der beiden Länder kam.
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