Im 11. Jahrhundert breitet sich das seldschukische Reich über weite Teile des nahen Ostens bis hin nach Pakistan aus. Im Jahre 1071 vernichtete der seldschukische Anführer Arp Arslan das byzantinische Heer und eroberte die heiligen Städte Mekka und Medina. Im Jahre 1073 folgte dann die Eroberung der Stadt Jerusalem. Diese befand sich zu dem Zeitpunkt zwar schon in islamischer Hand, das Ereignis jedoch zwang die Byzantiner jedoch bei Papst Urban II. um Unterstützung gegen die Seldschuken zur Rückeroberung der heiligen Stätten zu bitten.
Der Papst folgte dem Hilfegesuch und rief in Europa zum Kampf der Religionen aus um das Christentum vor dem "gottlosen Haufen" zu beschützen. Es folgten die uns bekannten Kreuzzüge.
Angestachelt durch das Versprechen des vollkommenen Ablasses für alle Sünden, schlossen sich tausende der neuen Bewegung an. Gekennzeichnet durch ein rotes Kreuz auf ihrer Kleidung sollte die Verbundenheit zu ihrem Glauben kundgetan werden. Die Aussicht nach Beute und Land war ein unterschlagender Nebeneffekt.
So sammelten sich bei Konstantinopel rund 100.000 Soldaten. Die meisten waren aus Frankreich, bestanden aus Kavallerie und Infanterie. Durch die schlechte Versorgung und das den Soldaten feindselige Land, kamen bei dem Vormarsch bereits die meisten Soldaten durch Wassermangel und Hunger um, sodass 1097 lediglich nur noch 40.000 Man die stark befestigte Stadt Antiochia erreichten, welche am 3. Juni 1098 nach Belagerung fiel.
Nach der Eroberung von Antiochia zog das auf 12.000 Man dezimierte Heer weiter Richtung Jerusalem. Dort konnten die Befestigungen nach wenigen Monaten überwunden, die Stadt eingenommen und im Siegesrausch blutige Vergeltung an der Bevölkerung durchgeführt werden.
Nach diesem Sieg galt es für die Kreuzfahrer die Gebiete untereinander aufzuteilen. So entstanden kleinere Staaten wie z.B. die Grafschaft Edessa in Armenien, das Fürstentum Antiochien in Syren oder das Königreich Jerusalem. Zum Schutz der eroberten Gebiete entschieden sich die neuen Herrscher einen "Militär-Orden" zu gründen, der die ritterlichen Ideale mit der mönchischen Lebensweise verbinden sollte. Als Namensgeber wurde der Tempel in Jerusalem ausgewählt, sodass der Orden anschließend die Bezeichnung "Tempelritter" erhielt.
Neben den militärischen Aufgaben zum Schutz der umliegenden Gebiete wurde der Orden auch mehr und mehr als Begleitschutz für Pilger auf deren Reisen eingesetzt sowie für die Befestigungen der Städte.
Diese konnten durch die starke Präsenz der Tempelritter eine Zeit lang gehalten werden, auf offenem Gelände zeigte sich jedoch schnell der Schwachpunkt der eingesetzten Soldaten. So erwiesen sich die schweren Rüstungen in der Hitze des nahen Osten nicht nur als unflexibel und ermüdend, die Träger waren den schnellen Reitern der Seldschuken in der Manövrierfähigkeit weit unterlegen und so konnten die schnellen türkischen Reiter den Tempelrittern schwere Verluste zufügen, was sich im späteren Verlauf mit als Kriegsentscheidend herausstellen sollte.
Die Rückeroberung der Grafschaft Edessa im Jahre 1144 durch die Seldschuken war für die Kreuzfahrer und die anderen besetzten Gebiete ein regelrechter Schock. Schnell wurden Stimmen laut, die zu einem zweiten Kreuzzug aufforderten. Gehört wurde dies allerdings erst nachdem sich der französische Abt Bernhard von Clairvaux, der französische König Ludwig VII. und der deutschen König Konrad III. dem Aufruf anschlossen. Schnell wurde ein Heer aufgestellt zur Unterstützung der im nahen Osten stationierten Tempelritter. Auf dem Weg von Konstantinopel nach Palästina im Jahre 1147 erlitt das Heer des deutschen König Konrad III. eine erbitterte Niederlage und musste sich mit seinen Resten dem französischem Heer anschließen. Durch Streitigkeiten der Neuankömmlinge und den eingesessenen Kreuzfahrern erschwerte zudem den zweiten Kreuzzug. so musste die Belagerung von Damaskus im Jahre 1148 abgebrochen werden und der zweite Kreuzzug endete wie er begonnen hatte: im Chaos.
Angestachelt durch die internen Streitigkeiten der europäischen Herrscherhäuser und die Schmach durch eine zweite Invasion im nahen Osten führte der kurdische Führer Salah-al-Din, genannt Saladin, die Muslime unter dem Schirm des "Dschihad" zum Gegenschlag gegen die Christen und deren endgültige Vertreibung aus dem nahen Osten.
Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:
Die Templer: Eine detaillierte Einführung in die aussergewöhnliche Welt der Mönchsritter
Eine detaillierte Einführung in die außergewöhnliche Welt der Mönchsritter. Illustriert durch 25 farbige Zeichnungen, z.T. ganzseitig, 25 Farbfotos von Ausrüstung und Bewaffnung. Aus dem Inhalt: Historischer Kontext; Die Welt der mittelalterlichen Ritter; Die Kreuzritter eines Heiligen Krieges; Die Gründung des Ordens, Die ersten Templer; Die Regeln der Templer; Der Mönchskrieger; Das tägliche Leben im Kloster; Die Rangordnung der Templer; Ritter-Brüder, Sergeanten-Brüder; Entwicklung der Bewaffnung und Ausrüstung der Templer; Templerburgen; Belagerungsmaschinen; Die Templer im Krieg; Die Feinde der Templer; Die Militärtaktiken der Templer; Training für die Templer-Miliz; Die Meister der Templer; Die Wirtschaft der Templer; Andere religiöse Orden; Militärische Orden; Esoterik; Das Ende der Templer.
Der erste Kreuzzug 1096-99
Dieses Buch schildert den Ersten Kreuzzug, der zahlreiche Armeen "bewaffneter Pilger" ins Heilige Land führte. Dort errangen die christlichen Kreuzfahrer eine Reihe bemerkenswerter Siege, lösten jedoch auch zwei Jahrhunderte des Krieges aus, deren Nachwirkungen bis heute spürbar sind.
Die Kreuzzüge
Als Papst Urban II. am 27. November 1095 beim Konzil von Clermont die christliche Ritterschaft zu einem Kriegszug in den Osten aufrief, konnte er nicht wissen, daß er damit eine Massenbewegung in Gang setzen würde, die für die kommenden zwei Jahrhunderte prägenden Einfluß auf die Geschichte Europas und des Vorderen Orients ausüben sollte. Bis in die heutige Zeit hinein belastet die damals aufgerissene Kluft zwischen Orient und Okzident, zwischen Islam und Christentum das wechselseitige Verhältnis. Der vorliegende Band bietet eine anregende Einführung in Vorgeschichte, Hintergründe, Ablauf und Auswirkungen einer der interessantesten und wirkungsmächtigsten Epochen der mittelalterlichen Geschichte Europas und des Nahen und Mittleren Ostens.
Chronist: Der erste Kreuzzug. Roman
»Was ist dort geschehen, fragst du? Wenn ich dir die Wahrheit sage, wird es deine Vorstellungskraft übersteigen ...«
- Raimund von Aguilers, Die Eroberung Jerusalems, Jahr des Herrn 1099
Dies ist die wahre Geschichte des Chronisten Raimund von Aguilers, der im Auftrag des Grafen Raimund IV. von Toulouse die Ereignisse des ersten Kreuzzugs niederschrieb, mit all ihren Schrecken und Entbehrungen, Gräueln und Triumphen.
Es ist eine Geschichte von Liebe und Hass, Verzweiflung und Freude. Und von den einfachen Menschen, die zu Figuren wurden in einem Spiel aus Intrigen und Politik, das vor über 900 Jahren stattfand und bis heute nachhallt.
Geplagt von seiner Vergangenheit und seiner Sehnsucht nach einer Welt außerhalb seiner Klostermauern, folgt der junge Benediktiner Raimund dem Aufruf Papst Urbans des Zweiten zum ersten Kreuzzug.
Diese außergewöhnliche Pilgerfahrt führt ihn nicht nur über die Grenzen der damals bekannten Welt, sondern eröffnet ihm auch eine Erfahrung menschlicher Gefühle, von denen er in seinem behüteten Leben nie etwas geahnt hatte.
Aus der hoffnungsvollen Reise zum Ruhm Gottes wird ein Alptraum ohne Ausweg und Raimund muss sich fragen, ob die Vergebung seiner Sünden es wert ist, sein Leben und seine Seele dafür zu opfern.
Wie viel Blut darf der Weg ins Paradies kosten?
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