Während des ersten Kreuzzuges Ende des 11. Jahrhunderts eroberte die christliche Streitmacht Teile des nahen Ostens. Nach dem Sieg teilten sich die Pilger die Gebiete und es entstanden kleinere Staaten wie z.B. die Grafschaft Edessa in Armenien, das Fürstentum Antiochien in Syren oder das Königreich Jerusalem.
Kurz darauf entwickelte sich die Stadt Jerusalem als einer der wichtigsten Pilgerorte des christlichen Glaubens. Zwar stand der Seeweg offen, doch die Fahrt darüber war teuer, sodass den ärmeren Pilgern nur der Landweg zur Verfügung stand. Dies lockte natürlich viele Räuber und auch die Reiter der besiegten Seldschuken an, die die Pilger angriffen, ausraubten und töteten.
Aus diesem Grund und zum Schutz der eroberten Gebiete wurde Anfang des 12. Jahrhunderts, wahrscheinlich zwischen 1118 und 1121, durch die möglichen Gründungsväter Hugo von Payns, Gottfried von Saint-Omer und sieben weitere französische Ritter der Orden der Tempelritter gegründet.
Die erste Bezeichnung des Ordens lautete: Paupere Militie Christi (Arme Ritter Christi), erst als der neue König von Jerusalem Balduin II. 1119 dem Orden die Gebäude seines ehemaligen Palastes auf dem Tempelberg überlies, wurde der Orden in: Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis (Arme Ritter Christi und des Tempels von Salomon zu Jerusalem) umgenannt.
Durch die Unterbringung auf dem Tempelberg entstanden auch die geläufigen Namen Templer, Tempelritter, Tempelherren bzw. Templerorden.
Die Tempelritter waren zudem der erste Orden, der die sonst strikt getrennten Ideale des adligen Rittertums mit dem der Mönche verband. So unterstand der Orden auch direkt dem Papst bis zu seiner Zerschlagung im Jahre 1312.
Siegel und Motto:
Wie bei fast jeder Organisation, Vereinigung oder ähnlichem, hatten auch die Tempelritter ihre eigene Symbolik und Sprüche:
So lautete das Motto des Ordens:
„Non nobis Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam!“
„Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre.“
Die ersten Siegel trugen die Inschrift:
„SIGILLUM MILITUM CHRISTI DE TEMPLO“
„Siegel der Soldaten Christi vom Tempel“
Das bekannteste Siegel, neben dem Tatzenkreuz (rotes Kreuz auf weißem Hintergrund) ist das des Meistersbulle mit 2 gerüsteten Rittern im Sattel. Dieses Siegel wurde für Besucher des Ordens in Europas verwendet, die Deutung des 2 Ritter ist allerdings bis heute Strittig. Es könnte so zum einen auf das Armutsgelübde beim Eintritt in den Orden hinweisen, der Brüderlichkeit der Ordensritter oder eben der 2 Ideale des Ordens, des Rittertums und der Mönche.
Bei der Zerschlagung des Ordens wurde dieses Siegel von Seitens der Anklage als Ausdruck der homosexuellen Ausrichtung des Ordens verstanden und den Beweisen hinzugefügt.
Interne Struktur des Ordens:
Obwohl zum Gründungszeit als Organisation ausgelegt, in der jeder freie Mann eintreten konnte, bildete sich schon bald eine Hierarchie heraus, die sich an dem mittelalterlichen Ständeordnung orientierte.
- Die Kaplane waren die Ordensgeistlichen, die über den Tag verteilt die fünf für alle Ordensangehörigen obligatorischen Gottesdienste versahen und die Beichte abnahmen. Diese zahlenmäßig sehr kleine Gruppe nahm unterhalb der Würden- und Aufgabenträger des Ordens (z. B. den Gebiets- und Hauskomturen) die höchsten Positionen in der Hierarchie des Ordens ein und hatten gewisse Privilegien. Ein Kaplan trug ab dem Range eines Bischofs einen weißen Mantel, Kaplane unterhalb dieses Ranges trugen schwarze oder braune Mäntel.
- Die Ritterbrüder entstammten immer dem Adel und mussten den Ritterschlag bereits vor dem Eintritt in den Orden erhalten haben. Ihnen stand (neben den Kaplänen im Range eines Bischofs oder höher) als einzigen der weiße Mantel über dem schwarzen oder braunen Hausrock zu, außerdem verfügten sie über drei Pferde (ein Streitross, ein Reitpferd und ein Packpferd). Den Würden- und Amtsträgern standen aber vier Pferde ausgewählter Rasse zur Verfügung. Die Ritterbrüder mussten ihre vollständige und sehr teure Ausrüstung (vor allem das Kettenzeug und die Pferde) mit in den Orden einbringen. Sie verpflichteten sich auf Lebenszeit und legten nach einer Probezeit die Gelübde der Keuschheit, des Gehorsams, des Verzichtes auf persönlichen Besitzund des Schutzes der Pilger auf ihren Wegen ab.
- Die Sergeanten (sarjanz de mestier / servienten) oder dienende Brüder unterteilten sich in gewappnete Brüder, die als leichte Kavallerie kämpften, und Arbeitsbrüder, die die anfallenden Arbeiten (Schmiede, Sattler, Landwirtschaft) versahen. Sie trugen einen dunklen Mantel (schwarz, wenn regional verfügbar, ansonsten dunkelbraun) und verfügten über ein Pferd.
- Die Knappen unterstützten die Ritterbrüder im Kampf. Sie trugen einen dunklen Mantel (schwarz, wenn regional verfügbar, ansonsten dunkelbraun)
In den Besitzungen des Morgenlandes und Spaniens waren Kaplane und kämpfende Brüder zahlreich, in den Komtureien des Abendlandes eher selten.
Zusätzlich konnte man dem Orden in anderen Formen an- oder zugehören:
- milites ad terminum waren dem Orden als kämpfende Brüder auf Zeit beigeordnete Ritter
- Turkopolen dienten den Templern als Söldner. Es handelte sich dabei um Christen aus dem Heiligen Land, die nach Art der Sarazenen kämpften (d. h. als leichte Kavallerie mit Pfeil und Bogen oder als Infanterie)
- fratres ad succurendum waren Laien, die dem Orden erst auf dem Sterbebett beitraten, ihres Seelenheils wegen
- Donates verschenkten sich selbst (und einen Teil ihres Besitzes) an den Orden. Die Schenkung trat meist erst im Alter in Kraft, sodass sie als eine Art Vorsorge, auch für das Seelenheil, zu sehen ist
- Confratres waren materielle Förderer des Ordens, die vor allem vom Ansehen des Ordens profitierten. Dies konnten auch Frauen sein
Geführt wurde der Orden von Großmeistern, die von den Brüdern gewählt wurden:
- der Großkomtur, der die Aufsicht über den Ordensschatz, die Verteidigung und Verwaltung einer Ordensniederlassung, der sogenannten Kommende (auch Komturei) hatte
- der Großmarschall, der die Aufsicht über die Waffen und das Kriegswesen hatte
- der Großspitter, dessen Aufgabenbereich die Ordensspitäler waren
- der Firmariearzt, der für die Krankenpflege verantwortlich zeichnete
- der Großtappir, der für die Kleider zuständig war
- der Drapier, Leiter der Verwaltung
- der Tressler für das Finanzwesen
Liste der Großmeister:
Nr. | Name: | Beginn der Amtszeit: | Ende der Amtszeit: | Anmerkung: |
1 | Hugues de Payns | 1118/19 | 24. Mai 1136 | Verstorben |
2 | Robert de Craon | Juni 1136 | 13. Januar 1147 | Verstorben |
3 | Everard des Barres | Januar 1147 | Herbst 1152 | Rücktritt |
4 | Bernard de Tronelai | 1152 | 16. August 1153 | Verstorben |
5 | André de Montbard | 14. August 1153 | 17. Januar 1156 | Verstorben |
6 | Bertrand de Blanquefort | Oktober 1156 | 2. Januar 1169 | Verstorben |
7 | Philippe de Milly | 27. Januar 1169 | Anfang 1171 | Rücktritt |
8 | Eudes de Saint-Amand | April 1171 | 19. Oktober 1179 | Verstorben |
9 | Arnaud de Toroge | 1179 | 30. September 1184 | Verstorben |
10 | Gérard de Ridefort | Oktober 1184 | 1. Oktober 1189 | Verstorben |
11 | Robert de Sablé | Ende 1189 | 13. Januar 1193 | Verstorben |
12 | Gilbert Hérail | Februar 1193 | 20. Dezember 1200 | Verstorben |
13 | Philippe du Plessiez | Anfang 1201 | 12. November 1209 | Verstorben |
14 | Guillaume de Chartres | 1210 | 26. August 1218 | Verstorben |
15 | Pedro de Montaigu | 1219 | 1232 | Verstorben |
16 | Armand de Périgord | 1232 | 20. Oktober 1244 | Gefangenschaft |
17 | Richard de Bures | 1244 | 1247 | Verstorben |
18 | Guillaume de Sonnac | 1247 | April 1250 | Verstorben |
19 | Renaud de Vichiers | Juli 1250 | 1256 | Verstorben |
20 | Thomas Bérard | 1256 | 25. März 1273 | Verstorben |
21 | Guillaume de Beaujeu | 13. März 1273 | 18. Mai 1291 | Verstorben |
22 | Thibaud Gaudin | August 1291 | 16. April 1292 | Verstorben |
23 | Jacques de Molay | Mai 1292 | 18. März 1314 | Hingerichtet |
Ordensregeln und Verhaltenskodex:
Die ersten 72 Regeln basieren auf einer Niederschrift des Benedikt von Nursia aus dem 6. Jahrhundert. Diese wurden früh aus dem Lateinischen ins Französische übersetzt, da längst nicht alle Tempelritter des lateinischen Sprache mächtig waren.
Bis 1260 wurde das Regelwerk auf insgesamt 686 Regeln erweitert, die jedoch hauptsächlich den militärischen Bereich betrafen.
Die 72 Ordensregeln sind hier in Kurzform aufgelistet:
- Wie die Brüder am Gottesdienst teilnehmen sollen
- Wie viele Vater unser die Brüder beten sollen, wenn sie am Gottesdienst nicht teilnehmen können
- Was nach dem Tod eines Ordensbruders zu tun ist
- Kapläne und Kleriker erhalten nichts außer Unterhalt und Kleidung
- Was nach dem Tod eines auf Zeit Dienenden getan werden soll
- Ordensbrüder sollen keine Gelübde machen
- Wann man beim Gottesdienst stehen oder sitzen soll
- Vom gemeinsamen Mahl
- Beim Mittags- und Abendessen soll eine heilige Lesung vorgetragen werden
- Dreimal in der Woche soll es Fleisch für die Gesunden geben
- Über die Ordnung bei den Mahlzeiten
- An den restlichen Tagen sollen 2 oder 3 Gemüse- oder andere Gerichte genügen
- Welche Speisen am Freitag gereicht werden sollen
- Nach der Mahlzeit sollen sie immer ein Dankgebet zu Gott sprechen
- Der Zehnte eines jeden Brotes soll immer dem Almosenpfleger gegeben werden
- Es ist in das Belieben des Meisters gestellt, den Brüdern vor der Komplet ein Glas Wein oder Wasser ausschenken zu lassen
- Nach der Komplet soll Schweigen gehalten werden. Nur bei zwingender Notwendigkeit darf es gebrochen werden
- Erschöpfte brauchen nicht zur Matutin aufstehen, sondern dürfen mit Erlaubnis des Meisters liegen bleiben
- Ritter und die anderen Brüder erhalten das gleiche Essen
- Wie und auf welche Weise die Ritter und die anderen zum Kloster Gehörenden gekleidet sein soll.
- Dienende Brüder sollen keine weißen Mäntel tragen
- Nur den Ordensrittern steht der weiße Mantel zu
- Wie die alte Kleidung an die Knappen, die dienenden Brüder und an die Armen verteilt werden soll
- Sie sollen nur Schaffelle haben
- Wer Besseres begehrt, soll Einfacheres erhalten
- Wie Kleidung und Schuhe beschaffen sein sollen und welche Anzahl man haben soll
- Der Kleiderverwalter soll auf die Gleichheit der Bekleidung achten
- Von der Überflüssigkeit der Haare, des Backenbarts und des Schnurrbartes
- Von Schnabelschuhen und Schuhschleifen und der Länge der Gewänder bei den nicht auf Dauer Dienenden
- Von der Zahl der Pferde und Knappen
- Keiner soll sich anmaßen, seinen Knappen, der aus Liebe dient, zu schlagen
- Wie die auf Zeit dienenden Brüder aufgenommen werden
- Keiner soll nach seinem eigenen Willen, vielmehr (nur) auf Befehl des Meisters ausgehen
- Keiner soll für sich persönlich ein Pferd oder Waffen fordern
- Von den Zügeln, Steigbügeln und den Sporen
- Überzüge über Lanzen, Spießen und Schilden sind nicht zugelassen
- Wie die Futtersäcke der Pferde sein sollen
- Von der Vollmacht des Meisters, des einen Sachen einem anderen zu geben
- Es ist keinem Bruder erlaubt, ohne Befehl des Meisters seine Sachen zu tauschen
- Einer soll vom anderen nichts verlangen, außer unbedeutende Dinge und nur der Bruder vom Bruder
- Vom Verschluss am Reitsack und Koffer ohne Erlaubnis des Meisters
- Ob ein Ordensbruder ohne Erlaubnis Briefe schreiben oder empfangen darf
- Es ist nicht erlaubt, mit einem anderen über seine Fehler oder die anderer zu schwatzen
- Keiner soll mit dem Vogel einen anderen Vogel fangen
- Sie sollen sich vor jeder Gelegenheit zur Jagd hüten
- Hinsichtlich des Löwen gibt es keine Vorschriften
- Hört über jede von euch abverlangte Sache das Urteil (erg. des Gerichts)
- Ähnlich soll über alle euch genommenen Sachen verfahren werden
- Es ist allen Profeßrittern erlaubt, Land und Leute zu haben
- Von den kranken Rittern und anderen Brüdern
- Wie deren Pfleger sein sollen
- Keiner soll den anderen zum Zorn reizen
- In welcher Form man mit Verheirateten verfahren soll
- Es ist nicht erlaubt, weiterhin Schwestern zu haben
- Es ist nicht gut, mit Exkommunizierten Umgang zu pflegen
- Wie die Brüder, die neu zum Eintritt kommen, aufzunehmen sind
- Wann alle Brüder zum Rat zu rufen sind
- Wie gebetet wird
- Ob es von Übel ist, den Eid eines Dienenden anzunehmen
- Wie Knaben aufgenommen werden sollen
- Wie die Greise geehrt werden sollen
- Ob es nützlich ist, allen gleichermaßen Verpflegung und Kleidung zu geben
- Von Brüdern, die durch verschiedene Provinzen reisen
- Von zu erhebenden Zehnten
- Von leichten und schweren Vergehen
- Durch welche Schuld ein Bruder nicht mehr angenommen (d.h. ausgestoßen) wird
- Vom Osterfest bis zum Fest Allerheiligen soll ein Bruder, wenn er will, nur ein leinenes Hemd haben
- Wie viele und welche Leintücher in den Betten nötig sind
- Von zu meidenden Murren
- Sie sollen ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Angesicht von Frauen richten
- Keiner soll Pate sein
- Von den Vorschriften
Die drei Hauptzweige des Ordens:
1. Schutz der Pilger
Da die ärmeren Pilger sich keine Seeanreise leisten konnten, waren sie auf den Landweg angewiesen. Durch die ständigen Überfälle von Räubern und Seldschuken war der eigentliche Grund zur Gründung des Ordens der Begleitschutz der anreisenden Pilger.
2. Militärischer Bereich
Der zweite Bereich des Ordens befasste sich mit der militärischen Sicherung der eroberten Gebiete, Abwehr von Feinden sowie an einigen Angriffen. Der erste wirkliche militärische Einsatz des Ordens 1148 bei der Belagerung von Damaskus endete jedoch in einem Desaster als die meisten Templer fielen. Nach Auffrischung der Truppen beteiligten sich die Templer an allen weiteren militärischen Aktionen. Nachdem die letzte christliche Hauptstadt der Outremer am 18. Mai 1291 fiel, konnten sich die Templer in ihrer Zitadelle noch weitere 10 Tage halten bis die Streitmacht des Mameluken Sultans unterminiert und so zu Fall gebracht hat.
Die letzten beiden Stützpunkte im nahen Osten Tortosa und Athlit wurden im August und die damalige Insel Ruad am 28. September 1302 aufgrund der hoffnungslosen Lage geräumt und der Orden zog sich nach Zypern zurück.
3. Wirtschaftlicher Bereich
Neben dem Begleitschutz der Pilger und den militärischen Operationen im nahen Osten war der dritte wichtige Bereich des Tempelordens der Finanzaktivitäten gewidmet. So sollte zu Beginn lediglich die Einnahmen der Komtureien (Kirchen- oder Klostervermögen) von Europa zu den kleinen Staaten und Länderein im nahen Osten transportiert werden. So efüllten die Templerstandorte neben der militärischen Nutzung auch den Zweck als Tresore und Schatzkammern. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurden Geldanleihen ein offizieller Zweig der Templertätigkeiten, bei denen sich der Orden einen äußerst guten Ruf verdiente. Nebenbei wurde so auch eine eigene Art des Kreditbriefes, dem Vorläufer der heutigen Reiseschecks, sowie eine fortschrittliche Technik der Buchführung entwickelt.
Zum Ende des Ordens verwalteten an die 15.000 Mitglieder die auf fast 9.000 angehäuften Besitztümer des Ordens, dessen Aufgabe es war, die finanziellen Mittel für den Erhalt und Ausbau des Ordens sowie deren Feldzüge aufzubringen. Die beiden Hauptquartiere Temple in Paris und die Temple Church in London zählen wohl zu den bekanntesten. Doch auch Überreste im heutigen Deutschland sind wie z.B. in Berlin Tempelhof zu finden, wo die einstige Ordens Siedlung Tempelhoffe stand.
Von den ehemaligen, unzähligen Ordens Liegenschaften sind heute nur noch die Wehr-Klosteranlage Convento de Cristo im portugiesischem Tomar sowie die Burg von Ponferrada in Spanien übrig.
Die Zerschlagung des Ordens:
Eine Schlüsselrolle in der Zerschlagung des Ordens 1307 spielte der damalige französische König Philipp IV. (Philipp der Schöne). Zum einen wuchs zu der Zeit das Argwohnen der Könige gegenüber dem Orden, da dieser das größte und im Kampf erfahrenste Heer hatte, zum anderen wurdem Philipp nach dem Fall der christlichen Kleinstaaten im nahen Osten geraten einen neuen Kreuzzug ins heilige Land zu führen. Die finanziellen Mittel hierfür sollten in der Beschlagnahmung der Ordensgüter bereitgestellt werden und gleichzeitig die hohen Schulden von Philipp tilgen. Philipp war von der Idee mehr als angetan, an einen neuen Kreuzzug jedoch, dachte dieser nicht.
So kam es, dass im Jahre 1307 der Orden wegen Ketzerei und Sodomie (homosexuelle Handlungen) angeklagt wurde. Freie Hand bildete die Tatsache, dass der damalige Papst Clemens V. zu sehr vom französischen König abhängig war und so kein Einschreiten Seitens der Kirche zu befürchten war.
Am 14. September 1307, das Datum der Templer wichtiges Kreuzerhöhungsfestes, wurde der Haftbefehl ohne Ausnahme für alle Templer geltend ausgefertigt.
Der Ablauf sollte die Verhaftung, Gefangenhaltung und dem Urteil der Kirche Zuzuführend sein. All Ihre Besitztümer und Güter sollten beschlagnahmt und unter königstreue Verwaltung gestellt werden.
Dieser königliche Befehl wurde versiegelt an alle Dienststellen in Frankreich versendet mit der ausdrücklichen Anweisung, das Schriftstück erst am 13. Oktober 1307 zu öffnen und den darin stehenden Befehl umgehend auszuführen.
So sollte verhindert werden, dass die Templer sich gegenseitig warnen und untertauchen konnten. Es war das erstmals in der Geschichte durchgeführte, landesweite Kommandounternehmen der Polizei.
Alleine in Paris wurden so 138 Templer festgenommen, bis ins Jahr 1309 stieg die Zahl noch auf 546.
Am 8. August 1309 begannen die päpstlichen Untersuchungen und dauerten bis zum 5. Juni 1311. 54 Templer wurden daraufhin den Anklagepunkten schuldig gesprochen und am 12. Mai 1310 bei Paris verbrannt.
Am 16. Oktober 1311 eröffnete Papst Clemens V. das Konzil von Vienne, nach dessen Abschluss am 22. März 1311 der Orden aufgelöst wurde und der Größtteil des Besitzes den Johannitern zugeteilt wurde.
Die letzte Verbrennung fand am 18. März 1314 in Paris statt, wo der letzte Großmeister Jacques de Molay und der Ordensritter Geoffroy de Charnay verbrannt wurden. Im restlichen Teil Frankreichs wurden so gut wie keine Todesurteile gegen die Templer ausgeführt. In anderen Ländern wie Spanien blieben die Templer völlig unbehelligt.
Die letzten Tempelritter:
Von dem Haftbefehl verschont, durch die Auflösung des Ordens jedoch betroffen, gründeten die verbliebenen Templer 1319 in Portugal, geschützt durch den portugiesischen König als Nachfolger des Tempelordens den Christusorden.
Die ehemaligen Besitztümer und Güter des Tempelordens gingen, nicht wie eigentlich von Papst Clemens gefordert, an die Johanniter, sondern wurden dem neuen Orden zur Verfügung gestellt. Zudem übergab der portugiesische König auf unbestimmte Zeit seine in der Algarve gelegenen Burg von Castro Marum als Sitz dem Christusorden.
Die liberale Revolution von 1834 in Portugal, ausgelöst durch Maria I., löste wie alle anderen Orden auch den Christusorden auf.
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Die Templer: Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels
Der Tempelorden war eine militärisch-religiöse Organisation, die für den Schutz von Pilgern und Siedlern im Heiligen Land sorgen sollte. Die Templer verstanden sich als Gottes Kämpfer, die zu seinen Gunsten Krieg führten und sich durch furchteinflößende Kämpfe einen eher düsteren Namen machten. Dieses Buch präsentiert Männer auf ihrem Entscheidungsweg zum Orden. Das Buch basiert auf zeitgenössischen Quellen und bietet einen detaillierten Einblick in das Alltagsleben der Krieger, von ihrer Aufnahmezeremonie und ihrem Training bis zum anschließenden Kampf in der Schlacht.
Die Kreuzritter - Die Kreuzzüge & Die Tempelritter
2010. Vor genau 914 Jahren begann ein barbarischer Krieg gegen die heidnische Welt, der als die Kreuzzüge (1096-1396) in die Annalen eingegangen ist. Der römische Papst Urban II (1035-1099) rief 1095 zum Ersten Kreuzzug auf und Zehntausende folgten. Ziel war es, die heilige Stadt Jerusalem von den Moslems zurückzuerobern. Angeführt wurde das Unternehmen von einem neu gegründeten Orden von Rittern, die zu diesem Zwecke gelobt hatten, den Kampf bis zur endgültigen Rückeroberung durchzustehen – auch unter Einsatz ihres Lebens: Die Tempelritter.
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Salah al Din ibn Ayyub, in Europa besser bekannt als Saladin, ist die bekannteste und bedeutenste Einzelperson in der Geschichte der Kreuzzüge. Seine Kämpfer und Kämpfe zeigen de Geschichte der Kreuzzüge in einer völlig anderen Perspektive.
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Gral? ... Bundeslade? ... Grabtuch von Turin? ... Templer-Schatz? ... Geheime Wiedergeburt? ... Mysterien von Rosslyn Chapel? ... Esoterische Gotik? ...Fabian Jaspers, junger Praktikant einer Pariser Zeitung, und ein Journalisten-Trio fordern die Rehabilitation der Templer und beginnen mit Hilfe des eingeweihten Klosterbruders Anselm vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte die Geheimnisse der Templer aufzudecken und damit ihre Unschuld zu beweisen.
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Heutzutage ist der „Orden der Armen Ritter Christi und des Tempels von Salomon zu Jerusalem“ kurz unter dem Namen „Templer“ oder „Orden der Tempelritter“ bekannt – was nicht zuletzt an den zahlreichen Legenden liegen dürfte, die sich um die Templer ranken. Viele der Legenden sind Gegenstand zahlreicher, sehr populärer und bekannter, Filme, Computerspiele oder belletristischer Werke. Es dürften also vielmehr Menschen über die zahlreichen Legenden zum Templerorden bescheid wissen, als über die Absichten seiner Gründer oder die Orte seines Wirkens. Joe Labonde hingegen wirft in „Die Templer in Deutschland“ ein wohltuend legendefreies Schlaglicht auf die 264 Orte und Niederlassungen der Tempelritter innerhalb der Grenzen des heutigen Deutschlands. Detailliert analysierte er historische Urkunden und lokalhistorisch überlieferte Erzählungen, und gelangt so zu einer umfassenden Bestandsaufnahme der Templerorte in Deutschland – übersichtlich dargestellt in einer Karte. Da die Urkunden die Quelle zu den Orten der Templer in Deutschland darstellen, sind alle 156 verwendeten Urkunden, nebst Quellenangaben, als Belege ebenfalls im Buch veröffentlicht. Abgerundet wird die Darstellung mit einer umfangreichen Bibliographie. Diese ausführliche Bibliographie ist somit für alle historisch Interessierte eine umfangreiche Fundgrube.
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