Die Segelfregatte Gefion war ein zuerst in der dänischen Marine eingesetztes Schiff, dass während des deutsch-dänischen Krieges zum Einsatz kam und nach dessen Ende unter preußischer Flagge weitersegelte.
Stapellauf und Bauform:
Der Stapellauf erfolgte am 6. Mai 1844 unter dänischer Flagge. Gebaut wurde das Schiff auf der neuen Königlichen Werft Kopenhagen.
Der Werdegang der Gefion:
In ihren ersten Fahrten beförderte das Schiff den dänischen Kronprinz Friedrich, wo es unter anderem in Livorno in der Toskana ankerte um Kunstwerke des verstorbenen Bildhauers Bertel Thorvaldsen an Bord zu nehmen und nach Kopenhagen zu bringen. 1846 erfolgten weitere Reisen mit dem Kronprinz nach Madeira und Cádiz in Spanien.
Im Mai entflammte der Schleswig-Holsteinische Krieg, für dessen Einsatz die Gefion entsprechend ausgerüstet wurde. Ihren ersten Kriegseinsatz hatte sie mit der Blockade der Elbmündung.
Nachdem der Waffenstillstand im April 1849 von dänischer Seite aufgehoben wurde, gehörte die Gefion zu einem Verband, dessen Auftrag es war, die Geschütz Batterien bei Eckernförde zu bekämpfen und auszuschalten. Zusammen mit der Christian VIII. griff das Schiff am 5. April die Batterien an, wegen ungünstigen Winden trieben die Schiffe der Küste entgegen und die Ankertrosse der Gefion würden zerstört. Gegen Abend versuchten dänische Abgesandte den freien Abzug der Schiffe zu fordern, da sonst direkt die Stadt beschossen werden würde. Diese Forderung wurde abgelehnt und beide Schiffe kampfunfähig geschossen, sodass diese sich ergaben. Die Christian VIII. explodierte aus unerklärlichen Gründen beim Ausschiffen der Mannschaft, die Gefion hingegen wurde repariert, auf SMS Eckernförde getauft und in die Flotte der zur damaligen Zeit noch neutralen preußischen Flotte aufgenommen, bis zur Klärung der abschließenden Besitzfrage.
Am 12. September 1850 wurde von den Dänen ein Versuch unternommen, das reparierte und im eckernförder Hafen liegende Schiff zurückzuerobern. Als der Angriff misslang, wurde versucht das Schiff in Brand zu stecken, doch durch die Verweigerung des Befehls das Schiff aufzugeben durch den ersten Offizier Thaulow und den zweiten Offizier Neynaber, konnte mit Hilfe der Mannschaft das Schiff auch vor diesem Versuch bewahrt werden.
In einem separaten Frieden zwischen Frankreich und Dänemark wurde auch der Verbleib der Gefion geklärt und Preußen zugesprochen und in die Marine des deutschen Bundes aufgenommen.
1852 wurde die Gesamtdeutsche Marine aufgelöst und die Gefion zusammen mit der Barbarossa von Preußen gekauft und wieder von SMS Eckernförde in SMS Gefion umgetauft.
Das Ende der Gefion:
Ab 1870 war das Schiff als Wohnschiff in Kiel eingesetzt, bevor es am 5. April 1880 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und am 5. Mai 1880 ausser Dienst gestellt wurde.
Der Rumpf wurde zum Schluss als Kohlenhulk genutzt und im Sommer 1891 bei der Kaiserlichen Werft in Kiel wurde das Schiff abgewrackt. Die Galionsfigur befindet sich heute noch im neuen Rathaus von Eckernförde, eine Nachbildung kann man im Kurpark des Gefion Brunnens entdecken. Dort liegt auch noch der originale Anker.
Schiffsdaten:
Schiffstyp | Segelfregatte |
Land | Dänemark, später Preußen |
Stapellauf | 27. September 1843 |
Verbleib | 1891 abgewrackt |
Anzahl der Masten | 3 |
Besegelung | Vollschiff |
Länge | 59 Meter |
Breite | 13,5 Meter |
Tiefgang | 5,68 Meter |
Verdrängung | 1390 Tonnen |
Geschwindigkeit | Bis zu 15 Knoten |
Bewaffnung | 2 x 60 Pfünder 26 x 24 Pfünder lang 20 x 24 Pfünder kurz |
Besatzung | Rund 400 Mann |
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