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Freiherr Manfred Albrecht von Richthofen

Freiherr Manfred Albrecht von Richthofen war nicht nur der erfolgreichste deutsche Jagdflieger im ersten Weltkrieg, er war auch der bekannteste deutsche Pilot, der aufgrund seines rot gestrichenen Flugzeuges nach dem Krieg bis heute als der Rote Baron bekannt ist.

 

 

Herkunft und Jugendjahre:

Manfred Albrecht von Richthofen wurde am 2. Mai 1892 als Sohn des Kavallerieoffiziers Albrecht Freiherr von Richthofen und Kunigunde von Richthofen in Breslau geboren.

Nach dem Umzug der Familie nach Schweidnitz begann sich Manfred bereits mit 9 Jahren für die Jagd und das Reiten zu interessieren. Mit 11 Jahren nahm er bereits an größeren Jagdgesellschaften teil.

 

 

 

Militärische Laufbahn:

1903 begann Manfred seine militärische Karriere mit dem Besuch Kadettenanstalt Wahlstatt von wo aus er 1909 auf die Hauptkadettenanstalt Lichterfelde wechselte.

Nach dem Abschluss seiner Ausbildung trat er im Frühjahr 1911 dem Ulanen-Regiment „Kaiser Alexander III. von Rußland“ (Westpreußisches) Nr. 1 in dem Dienstgrad eines Fähnrich bei.

Die Beförderung zum Leutnant erfolgte am 19. November 1912.

 

Freiherr Manfred Albrecht von Richthofen

 

Manfred von Richthofen auf der Sanke Postkarte

 

 

 

Einsatz im ersten Weltkrieg:

Nach dem Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde das Regiment von Manfred zunächst an die Ostfront verlegt, wenige Tage später jedoch an die Westfront.

Von ihrem Aufmarschpunkt bei Diedenhofen aus, nahm von Richthofen zunächst an der Besetzung Luxemburgs teil, anschließend erfolgte der Einmarsch in Belgien. Da sich der Krieg zu diesem Zeitpunkt noch in Bewegung befand, übte Manfred überwiegend Aufklärungsarbeiten hinter den feindlichen Linien als berittener Späher durch.

Am 1. September 1914 erfolgte zunächst die Versetzung in die 4. Armee vor Verdun als Nachrichtenoffizier, auf sein persönliches Ersuchen und einem Antrag auf Versetzung wurde Manfred am 15. Januar 1915 der 18. Infanterie Brigade als Ordonnanzoffizier zugeteilt. Wegen der Entfernung zur Front konnte von Richthofen nun zwar seiner Leidenschaft der Jagd nachkommen, doch erfüllte ihn das persönlich immer weniger.

Aus diesem Grund wechselte er auf seinen Wunsch hin zu der neuen Fliegertruppe und begann dort am 30. Mai 1915 seine Ausbildung als Beobachter in der Flieger-Ersatzabteilung 7 in Köln. Anschließend wurde er am 21. Juni 1915 der Feldflieger Abteilung 69 in der Nähe von Lemberg an der Ostfront zugeteilt um dort Aufklärungsflüge durchzuführen.

Im August 1915 wurde von Richthofen wieder an die Westfront verlegt und dort der Brieftauben Abteilung Ostende zugeteilt. Diese Abteilung sollte unter Geheimhaltung Bombenangriffe auf England fliegen. Da die bereitgestellten Flugzeuge vom Typ AEG G jedoch nicht über die nötige Reichweite verfügten, wurden lediglich Angriffe auf britische Schiffe im Ärmelkanal und französische Stellungen geflogen. Von Richthofen beantragte erneut eine Versetzung, diesmal zu der Brieftauben Abteilung in Metz. Auf dem Weg dorthin lernte während der Fahrt mit der Eisenbahn seinen späteren Staffelführer Oswald Boelcke kennen.

In Metz erwarb Manfred das Diplom zum Flugzeugführer, flog einige Einsätze bei Verdun und wurde im September 1916 der Jagdstaffel (Jasta) 2 zugeteilt, wo er unter dem Kommando von Oswald Boelcke stand. Bereits am 17. September 1916 konnte Richthofen über Cambrai seinen ersten Abschuss verzeichnen.

In den kommenden Wochen konnte Richthofen weitere Abschüsse erzielen. Mitte Januar 1917 verzeichnete er seinen 16. Abschuss woraufhin ihm der Pour le Mérite Orden verliehen wurde. Kurz darauf erhielt er das Kommando über die Jagdstaffel 11, am 22. März 1917 wurde er zum Oberleutnant, am 6. April 1917 zum Rittmeister befördert.

Nach dem Tod von Max Immelmann am 18. Juni 1916 und Oswald Boelcke am 28. Oktober 1916 wurde Manfred von Richthofen der erfolgreichste deutsche Flieger und schoss alleine im April 1917 20 feindliche Flugzeuge ab.

Im Juni 1917 wurden die Jagdstaffeln 4, 6, 10 und 11 zu dem Jagdgeschwader 1 zusammengefasst dessen Kommando von Richthofen übertragen wurde. Dieser verletzte sich bei einem Luftkampf im Juli am Kopf so schwer, dass er notlanden musste da er kurzzeitig erblindete. Von dieser Verletzung konnte sich Richthofen nie ganz erholen.

 

Piloten des Jagdgeschwader 1, Richthofen sitzt im Flugzeug

 

Nach einer langen Genesung und Schonung wurde Manfred zusammen mit seinem Bruder Lothar von Richthofen zu den Friedensverhandlungen nach Brest-Litowsk am 26. Dezember 1917 beordert. Mitte Januar 1918 nach dem Abschluss der Verhandlungen wurde Manfred nach Berlin versetzt um in der Prüfanstalt der Flugzeugmeisterei neue Prototypen von Flugzeugen zu testen.

Im Anschluss lies sich Richthofen wieder zu seinem Jagdgeschwader versetzen und nahm wieder an den Kämpfen an der Westfront teil.

 

 

 

Abschuss und Tod von Richthofens:

Am 21. April 1918 flog Richthofen zusammen mit neun weiteren Fliegern einen erneuten Einsatz über der Westfront. Dabei kam es zu einem Luftkampf mit britischen Fliegern, wobei eines der Flugzeuge versuchte sich vom Kampfgeschehen zu entfernen. Als Manfred von Richthofen das Flugzeug verfolgte, traf ihn eine Kugel in der rechten Seite seines Körper die seine Lunge, Leber und Herz verletzten. Von Richthofen musste aufgrund der Verletzung in der Nähe der französischen Gemeinde Corbie notlanden, wo ihn australische Soldaten fanden. Kurz nach der Landung verstarb von Richthofen an seinen Verletzungen.

Bis Heute konnte nicht eindeutig geklärt werden, von wem der Schuss auf Richthofen kam. Es kommen die drei australischen Flugabwehr Schützen Robert Buie, William John "Snowy" Evans und Sergeant Cedric Popkin in Frage, die mit ihren Maschinengewehren auf das Flugzeug von Richthofen schossen.

 

Der Nachbau einer Fokker Dr. I mit der Richthofen zuletzt flog

 

 

 

Verbleib:

Am 22. April 1918 wurde der Leichnam Manfred von Richthofen in Bertangles durch englische Fliegeroffiziere mit militärischen Ehren beigesetzt. Bereits in der Nacht versuchten französische Dorfbewohner in feiger Art und Weise das Grab zu Schänden und sich an dem Leichnamen zu vergehen. Auch das Flugzeug von Richthofens wurde von Souvenirjägern völlig zerlegt.

 

Beisetzung Richthofens in Bertangles durch britische Offiziere

 

Durch einen britischen Jagdflieger wurde am 23. April 1918 über dem Flugplatz des Geschwaders die Nachricht über den Tod von Richthofens abgeworfen.

In Deutschland wurde erst am 2. Mai 1918 eine Trauerfeier zu Ehren des gefallenen Piloten abgehalten. 1923 wurde der Leichnam auf Veranlassung der französischen Militärbehörden zunächst auf den deutschen Soldatenfriedhof in Fricourt umgebettet. Auf Bitten der Familie konnte am 20. November 1925 die Verlegung auf den Invalidenfriedhof von Berlin eingeleitet werden, wo dieser unter großer Beteiligung von Soldaten und Offiziere beigesetzt wurde.

Als 1975 der Invalidenfriedhof auf Beschluss des Ministerrats der DDR eingeebnet werden sollte, konnte die Familie erneut eine Verlegung erbitten. Die letzte Ruhestätte liegt nun im Familiengrab auf dem Südfriedhof Wiesbaden.

 

 

 

Familie:

 

 

 

Auszeichnungen:

Manfred von Richthofen war mit 80 Abschüssen der erfolgreichste deutsche Flieger im ersten Weltkrieg.

 

Aus Österreich-Ungarn

 

Aus Bulgarien

 

Aus dem Osmanischen Reich

 

 

 

Der Titel "Roter Baron":

Manfred von Richthofen ist heute allgemein auch als "Roter Baron" bekannt. Dieser Titel wurde jedoch erst nach dem Krieg Richthofen zugeschrieben. Zwar wurde er von den Franzosen "Der kleine Rote" oder auch als "Roter Teufel" bezeichnet, seine 1917 erschienene Autobiographie trug den Titel "Der rote Kampfflieger" und sein Flugzeug hatte eine markante rote Lackierung,  der Titel "Der Rote Baron" leitet sich jedoch aus einer Übersetzung in das Englische her.

Da in der englischen Sprache der Begriff Freiherr nicht vorhanden ist, wurde bei der Übersetzung der Name Baron verwendet. Daraufhin setzte sich erst der Titel "Der rote Baron" im Zusammenhang mit Richthofen durch.

 

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Der rote Kampfflieger: Die persönlichen Aufzeichnungen des Roten Barons

Der rote Kampfflieger: Die persönlichen Aufzeichnungen des Roten Barons Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1990

Manfred von Richthofen, der "Rote Baron", ist auch mehr als 70 Jahre nach seinem Tod der bekannteste Flieger überhaupt. Bei uns, in den Vereinigten Staaten, in England, in Frankreich und daraüber hinaus gilt er als Vorbild für Tugenden, wie Ritterlichkeit, Ehrlichkeit, Mut und Fairness. Er ist eine Legende. In diesem Buch werden seine beiden wichtigsten persönlichen Aufzeichnungen "Der rote Kampfflieger" und das "Reglement für Kampfflieger" zusammen abgedruckt. Vierzig - zu Teil bisher unveröffentlichte - historische Fotos ergänzen den Text.

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Richthofen: Der Rote Baron

Richthofen: Der Rote Baron Gebundene Ausgabe – 30. September 2010

Manfred Albrecht Freiherr von Richthofen (1892-1918) war wohl der berühmtesteste deutsche Jagdflieger des Ersten Weltkriegs. Er flog ab 1916 in der Jagdstaffel 2 unter dem Kommando von Oswald Boelcke. Dort errang er 18 Luftsiege, worauf ihm 1917 die Führung der Jagdstaffel 11 übertragen wurde. Unter seinem Kommando entwickelte sich diese Staffel zu einer Eliteeinheit - er selbst schoss 20 britische Flugzeuge ab. Am 21. April 1918 wurde Richthofen im Verlauf eines Luftkampfes von einer MG-Kugel getroffen und stürzte ab. In diesem Buch, das auf den unveränderten Original-Tagebuchaufzeichnungen basiert, wird der militärische Werdegang von Richthofen nachvollzogen und mit einer Übersicht der in den Luftkämpfen verwendeten Flugzeuge abgerundet.

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Der rote Kampfflieger: Die Erlebnisse des Roten Baron

Der rote Kampfflieger: Die Erlebnisse des Roten Baron Gebundene Ausgabe – 15. Oktober 2013

Die autobiografischen Aufzeichnungen von Manfred von Richthofen – dem wohl berühmtesten Jagdflieger des Ersten Weltkriegs.

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Richthofen und die deutschen Fliegerkräfte: Militär & Geschichte Extra 6

Richthofen und die deutschen Fliegerkräfte: Militär & Geschichte Extra 6 Broschiert – 11. Dezember 2017

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