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Großer Kreuzer (Schlachtkreuzer) SMS Moltke

Der große Kreuzer SMS Moltke gehörte der gleichnamigen Schiffs-Klasse an, die erst kurz vor dem ersten Weltkrieg gebaut wurden und zu den modernsten und schlagkräftigsten Kriegsschiffen der kaiserlichen Marine zählten.

 

Stapellauf und Bauform:

Die Moltke-Klasse war eine Weiterentwicklung des Einzelschiffes SMS Von der Tann, die am 19. Februar 1911 in Dienst gestellt wurde. Gegenüber Von der Tann besaßen die beiden Schiffe SMS Goeben und SMS Moltke eine stärkere Bewaffnung, Panzerung sowie eine höhere Geschwindigkeit. Zudem wurde erstmals bei Schiffen der kaiserlichen Marine die schweren Geschütztürme überhöht verbaut, sodass der hintere Turm über den vorderen Schießen konnte.

Der Stapellauf erfolgte am 7. April 1910, die Indienststellung am 30. September 1911.

 

SMS Moltke

 

Mannschaft der SMS Moltke

 

SMS Moltke zu Besuch in den USA 1912

SMS Moltke mit US Offizieren 1912

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Kurz nach dem Ausbruch des ersten Weltkrieges, wurde die SMS Moltke beauftrag, zusammen mit der SMS Seydlitz die britischen Küstenstädte Yarmouth und Hartlepool zu beschießen.

Am 24. Januar 1915 nahm das Schiff am Gefecht auf der Doggerbank teil, erhielt dabei jedoch keinen einzigen Treffer.

Den ersten Schaden erlitt die SMS Moltke am 19. August 1915 als ein Torpedo des britischen U-Bootes E1 das Schiff in der Ostsee traf. Die Reparatur dauerte bis in den April 1916 hinein. Anschließend wurden am 24. und 25. April 1916 die britischen Küstenstädte Lowestoft und Great Yarmouth beschossen.

Während der Seeschlacht am Skagerrak vom 31. Mai auf den 1. Juni 1916 war die Moltke ebenfalls beteiligt. Nachdem das Flaggschiff die SMS Lützow so schwer beschädigt wurde, dass es nicht mehr als Flaggschiff genutzt werden konnte, setzte Vizeadmiral Franz von Hipper zur Moltke über und nutzte dies nun als Führungsschiff.

Für das Unternehmen Albion, die Besetzung der baltischen Inseln, fungierte die SMS Moltke erneut als Flaggschiff. Zusammen mit den 4 Schiffen der König-Klasse und der SMS Bayern beschoss es einige russische Artillerie Batterien im Küstenbereich um den Weg für die anlandende Infanterie frei zu machen.

Bei dem zweiten Seegefecht vor Helgoland am 17. November 1917 sollte die Moltke als Unterstützung für die Großlinienschiffe SMS Kaiser und SMS Kaiserin zusammen mit der SMS Hindenburg die britischen Schiffe angreifen. Diese zogen sich jedoch vor dem Eintreffen der deutschen Schiffe wieder aus dem Gebiet zurück.

Der letzte Einsatz der SMS Moltke zielte auf einen britischen Konvoi in der Nordsee, der von dem Schiff angegriffen werden sollte. Auf dem Weg dorthin trat jedoch am 23. April 1918 ein schwerer Maschinenschaden auf und das Schiff musste durch die SMS Oldenburg nach Wilhelmshaven geschleppt werden. Auf dem Weg dorthin wurde das Schiff zudem von dem britischen U-Boot E42 torpediert, konnte jedoch trotz des Schadens in den Hafen geschleppt werden. Die Reparaturarbeiten dauerten bis in den August 1918 hinein.

 

SMS Moltke

 

SMS Moltke

 

 

 

Verbleib:

Die SMS Moltke gehörte zu den Schiffen der kaiserlichen Marine, die nach den Bestimmungen des Waffenstillstand Vertrages in Scapa Flow interniert werden sollten. Als zum Ende der Friedensverhandlungen absehbar wurde, dass die Schiffe nicht mehr an Deutschland zurück gegeben werden, erteilte am 21. Juni 1919 Konteradmiral Ludwig von Reuter den Befehl, die Schiffe selbst zu versenken.

1927 wurde das Wrack gehoben und bis 1929 in Rosyth verschrottet.

 

 

 

Kommandanten:

September 1911 bis Januar 1913 Kapitän zur See Ernst Ritter von Mann Edler von Tiechler
Januar 1913 bis Januar 1916 Kapitän zur See Magnus von Levetzow
Januar bis September 1916 Kapitän zur See Johannes von Karpf
September 1916 bis Dezember 1918 Kapitän zur See Hans Gygas
Mai bis September 1918 Korvettenkapitän Hans Humann
Dezember 1918 bis Juni 1919 Kapitänleutnant Wilhelm Crelinger

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

SMS Moltke

Land:  

Deutsches Reich

Schiffstyp:  

Großer Kreuzer (Schlachtkreuzer)

Klasse:  

Moltke-Klasse

Bauwerft:  

Blohm & Voss, Hamburg

Baukosten:  

42.603.000 Mark

Stapellauf:  

7. April 1910

Indienststellung:  

30. September 1911

Verbleib:  

Am 21. Juni 1919 in Scapa Flow selbstversenkt

Länge:  

186,6 Meter

Breite:  

29,4 Meter

Tiefgang:  

Max. 9,19 Meter

Verdrängung:  

Max. 25.400 Tonnen

Besatzung:  

1.053 Mann

Antrieb:  

24 × Wasserrohrkessel
2 × Parsons-Turbine

Leistung:  

85.782 PS (63.093 kW)

Höchstgeschwindigkeit:  

28,4 kn (53 km/h)

Bewaffnung:  

10 × Schnellfeuergeschütz 28,0 cm L/50 (810 Schuss)

12 × Schnellfeuergeschütz 15,0 cm L/45 (1.800 Schuss)

12 × Schnellfeuergeschütz 8,8 cm L/45 (3.000 Schuss)

4 × Torpedorohr ⌀ 50,0 cm (11 Schuss)

 

Panzerung:  

Gürtel: 100–270 mm auf 50 mm Teak
Zitadelle: 200 mm
Kasematte: 150 mm
Deck: 50 mm
Torpedoschott: 30–50 mm
vorderer Kommandoturm: 80–350 mm
achterer Kommandoturm: 50–200 mm
Türme: 90–230 mm
Schilde: 70 mm

 

 

 

 

 

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