Hanriot HD.1

Die Hanriot HD.1 war trotz der schwachen Leistung einer der am meisten gebauten, französischen Jagdflieger des ersten Weltkrieges.

 

Entwicklung und Konstruktion:

René Hanriot war bereits vor dem ersten Weltkrieg im Flugzeugbau insolviert, jedoch ging seine Firma Société des monoplans Hanriot 1913 in die Insolvenz. Erst Anfang 1916 schloss er sich mit dem Konstrukteur Emile Dupont zusammen, der bereits zuvor Flugzeuge für die Firmen Deperdussin, Ponnier, Morane und Nieuport entwickelt hatte zu einer eigenen Firma zusammen.

Die ersten Aufträge waren Lizenzbauten der britischen Sopwith 1½ Strutter Flugzeuge, jedoch begann Dupont nebenbei bereits an der Entwicklung eines eigenen Flugzeuges. Dabei orientierte er sich an den britischen Bristol Scout und Sopwith Pup Flugzeugen, wobei er deren Grundeigenschaften überwiegend in sein eigenes Flugzeug übernahm.

Das Ergebnis war ein einsitziges Jagdflugzeug, welches mit zwei unterschiedlich langen Tragflächen ausgestattet war was dem Piloten jedoch eine sehr gute Aussicht bot. Der Rumpf und die Tragflächen bestanden aus einer stoffbespannten Holzkonstruktionen mit Duraluminiumblechen im Vorderrumpfbereich zur Stabilität. Die Leitwerke waren zudem mit einem Stahlrohrrahmen verstärkt worden.

Als Motor wurde der 110PS starke Le Rhône 9J Umlaufmotor ausgewählt, da dieser zu der Zeit in ausreichender Menge produziert werden konnte und zur Verfügung stand. Aufgrund der doch eher geringeren Leistung im Vergleich zu anderen Jagdflugzeugen wurde der Motor im Laufe des Krieges immer wieder gegen stärkere Varianten ausgetauscht.

 

Zeichnung der Hanriot HD.1

 

Im Juni 1916 erfolgten die ersten Flüge mit den Prototypen, anschließend wurde das Flugzeug der französischen Luftwaffe vorgestellt. Da sich diese jedoch für die leistungsstärkeren SPAD S.VII Flugzeuge entschieden hatten, gingen lediglich von der italienischen sowie der belgischen Luftwaffe Bestellungen für die Hanriot HD.1 ein, dafür mit einem Volumen von 1.125 Stück. Somit gehörte die Hanriot HD.1 zu den mit am meisten gebauten Jagdflugzeugen des ersten Weltkrieges.

 

 

 

Einsatz im ersten Weltkrieg:

Ab dem November 1916 wurden in Italien die ersten Flugzeuge des Typs Hanriot HD.1 an der Front eingesetzt um die veralteten Nieuport Flugzeuge zu ersetzen. Gegenüber den Flugzeugen der österreich-ungarischen Luftwaffe, der Oeffag D.III, erwiesen sich die Flugzeuge zwar als langsamer dafür als wendiger.

Im Laufe des Jahres 1917 wurde auch die belgische Luftwaffe mit Hanriot HD.1 Flugzeugen ausgerüstet welche an der nördlichen Westfront eingesetzt wurden.

 

Eine der wenigen französischen Hanriot HD.1 Flugzeuge

 

Eine abgestürzte Hanriot HD.1 an der Isonzo Front im Jahr 1917

 

Eine Hanriot HD.1 Anfang 1918 auf dem Fliegercamp Saloniki in Griechenland

 

 

 

Einsatz nach dem ersten Weltkrieg:

Nach dem ersten Weltkrieg verblieben einige der Hanriot HD.1 Flugzeuge in der französischen Luftwaffe. Zudem kauften die USA, Schweiz, Ecuador und Venezuela ebenfalls einige auf.

Besonders in Frankreich und den USA wurden diese für Versuche mit Schiffen benutzt. In den USA wurde auf dem Schlachtschiff USS Mississippi eine Startrampe angebracht auf der Hanriot HD.1 Flugzeuge starten konnten.

In Frankreich hingegen konzentrierten sich die Versuche auf dem zum Flugzeugträger umgebautem Schiff Béarn. Dort wurde eine 45 Meter lange Holzplattform aufgesetzt auf der am 20. Oktober 1920 die erste erfolgreiche Landung eines Flugzeuges auf so einem Deck stattfinden konnte.

 

Eine Hanriot HD.1 der US Navy aus dem Jahr 1919

 

 

 

Technische Daten:

Bezeichnung: Hanriot HD.1
Land: Frankreich
Italien unter Lizenz
Typ: Jagdflugzeug
Länge: 5,85 Meter
Spannweite: 8,70 Meter
Höhe: 2,55 Meter
Gewicht: 400 kg leer
Besatzung: Max. 1
Motor: ein Le Rhône 9J Sternmotor mit 110 PS (81 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 184 km/h
Reichweite: Max. 550 Kilometer
Bewaffnung: 1 - 2 MG 7,7 mm

 

 

 

 

 

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