Der kleine Kreuzer SMS München gehörte zu der Bremen-Klasse, die kurz nach der Jahrhundertwende gebaut wurden und mit 7 Schiffen als Flottenverstärkung dienen sollten.
Stapellauf und Bauform:
Die Bremen-Klasse ging aus der Gazelle-Klasse hervor, hatte jedoch eine deutlich leistungsstärkere Antriebsanlage woraufhin auch die Anzahl der Schornsteine von 2 auf 3 erhöht werden musste. Zudem wurden 10 3,7-cm Maschinenkanonen installiert um die Feuerkraft ebenfalls zu verstärken.
Der Stapellauf erfolgte am 30. April 1904, die Indienststellung am 10. Januar 1905.
Werdegang der SMS München:
Nach der Indienststellung und den anschließenden Erprobungsfahrten löste die SMS München die SMS Nymphe in der Torpedoinspektion als Versuchsschiff ab.
In der Zeit vom 9. Dezember 1906 bis zum 21. Juni 1907 wurde das Schiff Wilhelmshaven überholt, bevor es der III. Aufklärungsgruppe überstellt wurde.
Einsatz im Krieg:
Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde das Schiff am 25. August der IV. Aufklärungsgruppe zugeteilt und in die Ostsee beordert. Bereits am 28. August 1914 erfolgte die Verlegung in die Nordsee, wo das Schiff an mehreren Vorstößen teilnahm und am 24. Januar 1915 an dem Gefecht auf der Doggerbank.
Nach dem letzten Gefecht wurde die SMS München wieder in die Ostsee verlegt, nahm an mehreren Vorstößen rund um die Insel Gotland teil und stieß am 31. Januar 1916 mit dem Frachter Moskau zusammen. Die Reparaturarbeiten dauerten bis Anfang März 1916, im Anschluss wurde das Schiff am 10. März 1916 wieder in die Nordsee versetzt.
Während der Skagerrakschlacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 1916 bekam die München einige Treffer ab, die insgesamt 8 Besatzungsmitglieder töteten. Die Reparatur dauerte bis zum 30. Juni 1916.
Bei einem erneuten Vorstoß in der Nordsee wurde die München am 19. Oktober 1916 von dem britischen U-Boot E38 torpediert. Da das Schiff zu diesem Zeitpunkt aus Sicht der Marineleitung zu alt und der Nutzen nicht mehr ausreichend sei für eine Reparatur, wurde die München im November 1916 außer Dienst gestellt und diente bis zum Kriegsende als Wohnschiff der Sundwachschiffe.
Verbleib:
Nach der Kapitulation wurde das Schiff zunächst am 5. November 1919 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, dann am 6. Juli 1920 an Großbritannien ausgeliefert und verschrottet.
Kommandanten:
Januar bis März 1905 | Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Wilhelm Schäfer |
März bis Mai 1905 | Kapitän zur See Ernst Schaefer |
Mai bis September 1905 | Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Friedrich Schulz |
September 1905 bis März 1906 | Kapitän zur See Ernst Schaefer |
März bis September 1906 | Korvettenkapitän Ferdinand Thyen |
Oktober 1906 bis September 1907 | Korvettenkapitän Johannes von Karpf |
Oktober 1907 bis September 1908 | Korvettenkapitän Ferdinand Bertram |
September 1908 bis März 1910 | Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Johannes von Karpf |
März bis November 1910 | Korvettenkapitän Ernst-Oldwig von Natzmer |
November bis Dezember 1910 | Kapitänleutnant Paul Wallenberg |
Dezember 1910 bis September 1912 | Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Rudolf Bartels |
Oktober 1912 bis März 1915 | Fregattenkapitän / Kapitän zur See Oswald von Studnitz |
März bis Dezember 1915 | Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Hans Carl von Schlick |
Dezember 1915 bis März 1916 | Fregattenkapitän Fritz Rebensburg |
März bis September 1916 | Korvettenkapitän Oskar Böcker |
September 1916 bis November 1916 | Fregattenkapitän Johannes Tietgenns |
Schiffsdaten:
Name: |
SMS München |
Land: |
Deutsches Reich |
Schiffstyp: |
Kleiner Kreuzer |
Klasse: |
Bremen-Klasse |
Bauwerft: |
AG Weser, Bremen |
Baukosten: |
5.054.000 Mark |
Stapellauf: |
30. April 1904 |
Indienststellung: |
10. Januar 1905 |
Verbleib: |
Am 6. Juli 1920 an Großbritannien ausgeliefert und verschrottet |
Länge: |
111,1 Meter |
Breite: |
13,3 Meter |
Tiefgang: |
Max. 5,54 Meter |
Verdrängung: |
Max. 3.780 Tonnen |
Besatzung: |
288 bis 313 Mann |
Antrieb: |
10 Marinekessel |
Leistung: |
12.205 PS (8.977 kW) |
Höchstgeschwindigkeit: |
23,3 kn (43 km/h) |
Bewaffnung: |
10 × Schnellfeuergeschütz 10,5 cm L/40 (1.500 Schuss) 10 × Schnellfeuergeschütz 5,3 cm L/55 2 × Torpedorohr ⌀ 45,0 cm (5 Schuss)
|
Panzerung: |
Deck: 20–80 mm |
Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:
Die kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg: Von Wilhelmshaven nach Scapa Flow
Begünstigt durch die imperialen Bestrebungen von Wilhelm II. entwickelte sich die Kaiserliche Marine ab 1900 zu einer der modernsten Kriegsflotten weltweit. 1914 wähnte sie sich mit der britischen Royal Navy auf Augenhöhe. Dieser Text-Bildband analysiert Stärken und Schwächen der kaiserlichen Flotte und ihrer Gegner im Ersten Weltkrieg. Mit exklusiven Schwarz-Weiß-Fotos und farbigen Darstellungen ausgewählter Memorabilien.
Deutsche Kriegsschiffe: Die Kaiserliche Hochseeflotte 1914-1918 (Typenkompass)
In diesem Typenkompass wird die deutsche Kriegsmarine der Kaiserzeit hervorragend und systematisch vorgestellt. Deutsche Großkampfschiffe und Kreuzer während des Ersten Weltkriegs und Dickschiffe der kaiserlichen Marine porträtiert Robert Rosentreter mit Namen, Typen, Bewaffnungen, technischen Daten, Werdegang und Verbleib.
Deutsche Kriegsschiffe: Die Torpedoboote der kaiserlichen Marine (Typenkompass)
Passend zu ihrer ursprünglichen Aufgabe des deutschen Küstenschutzes verfügte die kaiserliche Marine u. a. über Schnell- und Torpedoboote. Die Aufgabe der deutschen Schnellboote bestand vor allem darin, britische Monitore - das waren Kriegsschiffe in seichten Küstengewässern und auf Flüssen - anzugreifen. Torpedoboote wiederum galten dank ihrer Torpedobewaffnung auch als wirkungsvolle und verhältnismäßig preiswerte Methode gegen große Linienschiffe. Eckhard Klien stellt in diesem Typenkompass alle Schnell- und Torpedoboote vor, die zwischen 1872 und 1918 in der kaiserlichen deutschen Marine zum Einsatz kamen.
Deutsche Kriegsschiffe: Das kaiserliche Ostasiengeschwader (Typenkompass)
Nach der von Großbritannien und den USA erzwungenen Öffnung der Häfen Chinas für den Handel mit ausländischen Mächten wollten auch deutsche Kaufleute sich ein Stück vom Kuchen abschneiden. Durchsetzen ließen sich solche Interessen nur mit einer starken Marine im Rücken. Deshalb entstand ab 1859 in mehreren Schüben das deutsche Ostasiengeschwader. Volker A. Behr skizziert alle wichtigen Kriegsschiffe, die im kaiserlichen Ostasiengeschwader von 1886 bis in den Ersten Weltkrieg hinein Dienst taten, mit ihrer Einsatzgeschichte, ihrer Ausrüstung und Bewaffnung sowie ihren technischen Besonderheiten.
Die Deutsche Marine in ihrer neuesten Uniformierung (Militaria, Kaiserreich, Uniformen, Abzeichen, Kaiserliche Marine, 1. Weltkrieg, History Edition)
Das Original "Die Deutsche Marine in ihrer neuesten Uniformierung" erschien erstmals im Jahre 1910 im Verlag Moritz Ruhl. Dieser Band beinhaltet neben der detaillierten 70-seitigen Beschreibung, 18 farbige Uniformtafeln der Kaiserlichen Marine. Ein klassisches Nachschlagewerk für die Uniformkunde! Format A5, 92 Seiten gebunden, farbige Tafeln. History Edition Band 7.
This post is also available in: English (Englisch) Français (Französisch) Italiano (Italienisch) 简体中文 (Vereinfachtes Chinesisch) Русский (Russisch) Español (Spanisch) العربية (Arabisch)