Kleiner Kreuzer SMS Stuttgart

Der kleine Kreuzer SMS Stuttgart gehörte der Königsberg-Klasse an, die aus insgesamt 4 Schiffen bestand und überwiegend für die deutschen Kolonien in Ostafrika gebaut wurden, jedoch im ersten Weltkrieg zusammen mit dem Schwesterschiff SMS Stettin in der Nordsee eingesetzt wurden.

 

Stapellauf und Bauform:

Die Entwicklung der Schiffe der Königsberg-Klasse gehen aus den Erfahrungen der Bremen-Klasse zurück. Mit der Entwicklung wurde bereits ab 1903 begonnen, wobei die Schiffe dieser Klasse noch zu den letzten Schiffen der kaiserlichen Marine gehören die einen Rammbug hatten.

Der Stapellauf der SMS Stuttgart erfolgte am 22. September 1906, die Indienststellung am 1. Februar 1908.

 

SMS Stuttgart

 

Zeichnung der Königsberg-Klasse

 

 

 

Werdegang der SMS Stuttgart:

Nach der Indienststellung erfolgten die ersten Erprobungsfahrten. Diese mussten jedoch wegen Personalmangel bereits am 9. April 1908 wieder eingestellt werden und das Schiff wurde zunächst in das Trockendock.

Erst am 16. Februar 1909 wurde das Schiff wieder in Dienst gestellt und löste den kleinen Kreuzer SMS Nymphe als Schulschiff für Maschinenkanonen bei der Schiffsartillerieinspektion ab.

Die Stuttgart wurde anschließend der Reserve zugeteilt, nahm jedoch an den jährlichen Manövern teil.

 

SMS Stuttgart

 

SMS Stuttgart

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde die SMS Stuttgart der IV. Aufklärungsgruppe zugeteilt und unternahm mehrere Einsätze im Sicherungsdienst und in dem Verlegen von Minensperren in der Nordsee.

Bis zum Frühjahr 1916 erfolgten wechselnde Einsätze in der Nordsee sowie in der Ostsee mit anschließender Überholung in der Werft in Wilhelmshaven.

Vom 31. Mai auf den 1. Juni 1916 war die Stuttgart an der Skagerrakschlacht beteiligt, erhielt jedoch keine Treffer oder andere Beschädigungen.

Am 15. Dezember 1916 wurde die SMS Stuttgart schließlich außer Dienst gestellt und die Besatzung wechselte auf den moderneren kleinen Kreuzer SMS Emden. Ab Februar 1918 wurden umfangreiche Umbaumaßnahmen durchgeführt. Da die Stuttgart als Flugzeugmutterschiff dienen sollte, wurden 2 Hangars aufgebaut, in denen insgesamt 2 Flugzeuge Platz hatten. Ein 3. Flugzeug konnte außerhalb der Hangars auf dem Deck platziert werden. Weiter wurden 6 der 10,5cm Geschütze ausgebaut und im Gegenzug 2 8,8cm Flugabwehr Kanonen verbaut. Am 16. Mai 1918 war der Umbau abgeschlossen und bis zum Kriegsende wurde die Stuttgart in der Ostsee eingesetzt.

 

 

 

Verbleib:

Nach dem Krieg wurde die SMS Stuttgart am 17. Dezember 1918 außer Dienst gestellt und am 5. November 1919 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen.

Am 20. Juli 1920 musste das Schiff als Reparationsleistung an Großbritannien ausgeliefert werden. Diese hatten jedoch keine Verwendung für das Schiff und verschrotten es.

 

 

 

Kommandanten:

Februar bis April 1908 Fregattenkapitän Georg Schur
Februar bis September 1909 Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Werner Max
September 1909 bis September 1911 Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Moritz von Obernitz
Dezember 1910 Kapitänleutnant Ernst Stever
September 1911 bis September 1913 Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Otto Rößler
1. Oktober 1913 bis 3. August 1915 Fregattenkapitän / Kapitän zur See Friedrich Richter
August 1915 bis Februar 1916 Fregattenkapitän Lothar von Gohren
Februar bis Dezember 1916 Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Max Hagedorn
Mai bis November 1918 Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Otto von Alvensleben
November bis Dezember 1918 unbesetzt

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

SMS Stuttgart

Land:  

Deutsches Reich

Schiffstyp:  

Kleiner Kreuzer
Flugzeugmutterschiff

Klasse:  

Königsberg-Klasse

Bauwerft:  

Kaiserliche Werft, Danzig

Baukosten:  

5.488.000 Mark

Stapellauf:  

22. September 1906

Indienststellung:  

1. Februar 1908

Verbleib:  

1920 in Großbritannien verschrottet

Länge:  

117,4 Meter

Breite:  

13,3 Meter

Tiefgang:  

Max. 5,4 Meter

Verdrängung:  

Max. 4.002 Tonnen

Besatzung:  

322 Mann

Antrieb:  

11 Marinekessel
2 x 3-Zylinder-Verbundmaschinen

Leistung:  

13.146 PS (9.669 kW)

Höchstgeschwindigkeit:  

23,9 kn (44 km/h)

 

Bewaffnung:

 

10 × Schnellfeuergeschütz 10,5 cm L/40 (1.500 Schuss)

8 × Schnellfeuergeschütz 5,2 cm L/55 (4.000 Schuss)

2 × Torpedorohr ⌀ 45 cm (5 Schuss)

Panzerung:  

Panzerdeck: 20–80 mm
Sülle: 100 mm
Kommandoturm: 20–100 mm
Schilde: 50 mm

 

 

 

 

 

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