Leichter Kreuzer HMS Chatham

Der leichte Kreuzer HMS Chatham gehörte der gleichnamigen Schiffs-Klasse an, die aus drei Schiffen für die Royal Navy und drei Schiffen für die australische Marine bestand.

 

Stapellauf und Bauform:

Die drei leichten Kreuzer der Chatham-Klasse waren eine Unterkategorie der Town-Klasse. Im Gegensatz zu den Vorgänger Schiffen der Weymouth-Klasse wurde nun der Wasserlinienpanzer verstärkt, dafür die Deckpanzerung etwas verringert.

Als Hauptbewaffnung dienten acht 6-Zoll (152-mm) Einzelgeschütze, die mit einem Schild versehen waren und nun soweit auseinander standen, dass ein Treffer nicht mehrere Geschütze gleichzeitig außer Gefecht setzen konnte.

Der Stapellauf der HMS Chatham erfolgte am 3. Januar 1911, die Indienststellung am 9. November 1911.

 

 

HMS Chatham

 

HMS Chatham

 

 

 

Werdegang der HMS Chatham:

Nach der Indienststellung und den Erprobungsfahrten wurde das Schiff zunächst dem zweiten Schlachtgeschwader zugeteilt.

Im Juli 1913 erfolgte die Verlegung in das 1st Light Cruiser Squadron der Home Fleet und Ende 1913 in das 2nd Light Cruiser Squadron im Mittelmeer.

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde die HMS Chatham zur Überwachung der im Mittelmeer eingesetzten deutschen Schiffen SMS Goeben und SMS Breslau eingesetzt. Dabei fuhr das Schiff vom 2. bis zum 6. August 1914 überwiegend die sizilianische Nordküste ab. Am 4. August konnte dabei der deutsche Frachter Goldenfels aufgebracht werden. Im September verlegte die Chatham in das Rote Meer um dort deutsche Handelsschiffe abzufangen.

Nachdem am 20. September 1914 vor Sansibar der Geschützte Kreuzer HMS Pegasus durch den deutschen leichten Kreuzer SMS Königsberg versenkt wurde, ordnete das britische Marineministerium die Verlegung einiger moderner britischer Kreuzer in diese Gegend an um das deutsche Schiff zu finden und zu versenken. Darunter fiel auch die HMS Chatham.

Auf der suche nach dem deutschen Schiff, konnte die Mannschaft der Chatham am 18. Oktober 1914 bei der Durchsuchung des deutschen Handelsschiffes Präsident im Hafen von Lindi eine Quittung über eine Kohlelieferung an die Königsberg finden und somit ihren Standort heraus finden. Das Schiff meldete den Standort umgehend weiter und fuhr selbst in die Richtung des Rufiji-Delta, wo sich das deutsche Schiff befand. Am 30. Oktober 1914 konnte es entdeckt werden. Da wegen des Tiefgangs und der geringen Reichweite keine Intervention der Chatham  möglich war, musste das Schiff auf weitere britische Kriegsschiffe warten.

Anfang 1915 musste die HMS Chatham nach Bombay in die Werft um dringende Reparationen und Überholungen durch führen zu lassen. Im Anschluss kehrte das Schiff wieder in den Rufiji-Delta zurück bis es im Mai wieder in das Mittelmeer beordert wurde.

Ab dem 19. Februar 1915 wurde mit der Landung bei Gallipoli begonnen. Die Chatham sollte ab Ende Mai die dort eingesetzten Truppen durch ihre Artillerie unterstützen. Bis Anfang Januar 1916 verblieb das Schiff dort, bis die letzten Truppen wieder abgezogen werden mussten. Im Anschluss erfolgte die Verlegung nach Großbritannien in das 3rd Light Cruiser Squadron der Grand Fleet.

Bei einer Patrouillen Fahrt am 26. Mai 1916 fuhr das Schiff vor der Küste Norfolks auf eine Seemine und wurde schwer beschädigt. Die Reparation dauerte bis Anfang August 1916, womit das Schiff nicht für die Skagerrakschlacht eingesetzt werden konnte.

Am 19. August 1916 erfolgte ein weiterer Vorstoß, der jedoch abgebrochen werden musste, als gemeldet wurde, dass der leichte Kreuzer HMS Nottingham von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. Auf dem Rückweg der Versenkungsstelle wurde das Geschwader ebenfalls von deutschen U-Booten angegriffen. Dabei wurde der leichte Kreuzer HMS Falmouth ebenfalls versenkt. Die HMS Chatham war an der Rettung der Überlebenden beteiligt.

Bis zum Kriegsende hatte das Schiff keine weiteren Feindkontakte.

 

 

 

Einsatz nach dem Krieg:

Nach dem Krieg wurde die HMS Chatham 1919 außer Dienst gestellt und der Nore Reserve zugeteilt.

Als sich die neuseeländische Regierung dazu entschied, eine eigene New Zealand Division der Royal Navy aufzubauen, wurde von der britischen Regierung die HMS Canterburyund die HMS Chatham zum Kauf angeboten. Die neuseeländische Regierung entschied sich für die Chatham.

Ab Anfang August 1920 wurde das Schiff überholt und teilweise modernisiert und am 11. September 1920 für die New Zealand Division wieder in Dienst gestellt. Am 26. Januar 1921 erreichte das Schiff Auckland. Im Anschluss erfolgte eine Rundreise um die neue Marine der Bevölkerung zu präsentieren.

Im Mai 1924 wurde die HMS Chatham von der HMS Dunedin abgelöst und wieder in den Dienst der Royal Navy gestellt. Es erfolgte die Zuteilung in das 4th Light Cruiser Squadron auf der East Indies Station.

 

 

 

Verbleib:

Im November 1925 kehrte die HMS Chatham nach Großbritannien zurück wo es in Devonport außer Dienst gestellt wurde.

Am 13. Juli 1926 erfolgte der Verkauf an die Firma Ward, die das Schiff in Pembroke Dock verschrotteten.

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

HMS Chatham

Land:  

Großbritannien

Schiffstyp:  

Leichter Kreuzer

Klasse:  

Town-Klasse
(Unterkategorie Chatham-Klasse)

Bauwerft:  

Chatham Dockyard

Baukosten:  

unbekannt

Stapellauf:  

3. Januar 1911

Indienststellung:  

9. November 1911

Verbleib:  

Am 13. Juli 1926 verkauft und in Pembroke Dock verschrottet

Länge:  

139,38 Meter

Breite:  

15,25 Meter

Tiefgang:  

Max. 4,8 Meter

Verdrängung:  

Max. 6.000 Tonnen

Besatzung:  

429 - 540 Mann

Antrieb:  

12 Yarrow-Dampfkessel

4 Parsons-Dampfturbinen
auf 4 Wellen

Leistung:  

25.000 PSw

Höchstgeschwindigkeit:  

25,5 kn

 

Bewaffnung:

 

8 × 6"/50 BL Mk XI
(15,2 cm L/50)

4 × 3 Pdr 1,85"/50 QF
(4,7 cm L/50)

4 Maschinengewehre

2 × Torpedorohre 21" (533 mm)

Panzerung:  

Deck 50–76 mm

Böschungen 20 mm

Kommandoturm 102 mm

 

 

 

 

 

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