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Leichter Kreuzer HMS Glasgow

Der leichte Kreuzer HMS Glasgow gehörte der Bristol-Klasse an, die als erste Unterkategorie der Town-Klasse gebaut wurde und überwiegend den Schutz der britischen Handelswege übernehmen sollte.

 

Stapellauf und Bauform:

Die aus fünf Schiffen bestehende Bristol-Klasse war die erste Unterkategorie der Schiffe der Town-Klasse, dessen Bau ab 1909 begonnen wurde.

Mit einer Verdrängung von maximal 5.300 Tonnen gehörten die Schiffe zu den leichtesten der gesamten Klasse. Auch die Bewaffnung mit zwei 15,2-cm und zehn 10,2-cm Geschützen war insgesamt recht schwach bemessen, wobei die 10,2-cm Geschütze in Kasematten seitlich angebracht waren und somit bereits bei mittlerem und schweren Seegang nicht mehr einsatzfähig waren.

Der Stapellauf der HMS Glasgow erfolgte am 23. September 1909, die Indienststellung im September 1910.

 

 

HMS Glasgow

 

 

 

Werdegang der HMS Glasgow:

Nach der Indienststellung und den Erprobungsfahrten wurde das Schiff zunächst dem 2nd Battle Squadron der Home Fleet zugeteilt.

1911 erfolgte dann der Wechsel zu der Südamerika-Station, von wo aus das Schiff 1913 auch mehrere Häfen in Nordamerika anlief.

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Bereits kurz nachdem der erste Weltkrieg ausgebrochen war, konnte die HMS Glasgow am 14. August 1914 den deutschen Dampfer Santa Catherina auf dem Weg von New York nach Santos aufbringen und zu der britischen Kohlestation nach Abrolhos Rock bringen. Dort entzündete sich jedoch die beladende Kohle von selbst und um die Hafenanlage zu schützen, versenkte die Glasgow den Dampfer ohne das zuvor die Kohle abgeladen werden konnte.

Im Anschluss wurde die HMS Glasgow Konteradmiral Christopher Cradock unterstellt, der den aus der Karibik kommenden kleinen Kreuzer SMS Dresden suchte. Auf der Suche nach dem deutschen Schiff, trafen am 28. September in Punta Arenas neben der Glasgow auch die Panzerkreuzer HMS Good Hope, HMS Monmouth sowie der Hilfskreuzer HMS Otranto ein. Als sich abzeichnete, dass sich die SMS Dresden vermutlich mit dem kleinen Kreuzer SMS Leipzig und dem deutschen Ostasiengeschwader vereinen würde, wollte Cradock zunächst auf die Ankunft des Linienschiffes HMS Canopus warten und fuhr mit seinen Schiffen auf die Falklandinseln. Nachdem man den ungefähren Standort der SMS Leipzig anhand des deutschen Funkverkehrs ausmachen konnte, lief die HMS Glasgow am 31. Oktober Coronel an. Der dort liegende deutsche Versorger Göttingen funkte nach dessem Auslaufen an das Ostasiengeschwader die Position der Glasgow, sodass das Geschwader in dessen Richtung fuhr.

Am 1. November 1914 eröffneten die beiden deutschen großen Kreuzer SMS Scharnhorst und SMS Gneisenau auf die zuvor eingetroffenen britischen Panzerkreuzer HMS Good Hope und HMS Monmouth das Feuer und konnten diese versenken. Die SMS Leipzig und die SMS Dresden beschossen indes die HMS Glasgow, die mehrere Treffer erhielt. Als auch die SMS Scharnhorst auf die Glasgow zielte, beschloss Kapitän John Luce das Gefecht zu verlassen und sich zu der entfernten HMS Canopus zu retten. Am 6. November trafen die beiden Schiffe aufeinander und fuhren zusammen in Richtung der Falklandinseln. Als jedoch die Antriebsanlage der Canopus ausfiel, fuhr die Glasgow alleine weiter und erreichte am 11. November 1914 das britische Geschwader.

Am 7. Dezember erreichte das Geschwader die Falklandinseln, wobei nun auch die neuen Schlachtkreuzer HMS Invincible und HMS Inflexible anwesend waren. Am 8. Dezember erschienen zwei Schiffe des deutschen Ostasiengeschwaders. Die HMS Glasgow konnte als zweites Schiff den Hafen verlassen und die Verfolgung der deutschen Schiffe aufnehmen. Da die britischen Schiffe schneller waren als die Deutschen, erkannte Admiral Graf Spee, dass er den Briten nicht entkommen konnte. Er entließ die drei kleinen Kreuzer. Die SMS Leipzig wurde daraufhin von der HMS Kent, HMS Cornwall und der HMS Glasgow verfolgt. Während des Gefechtes mit dem deutschen Schiff erhielt die Glasgow zwei Treffer die einen der Dampfkessel beschädigten und bei dem zwei Besatzungsmitglieder starben. Aus dem Gefecht konnte schließlich nur die SMS Dresden entkommen.

Mit der Suche nach dem kleinen Kreuzer wurden die HMS Glasgow und die HMS Kent beauftragt. Am 14. März 1915 konnte das Schiff schließlich in der chilenischen Cumberland-Bucht entdecken. Unter rechtswidriger Missachtung der Neutralität Chiles und dessen Küstenbereichen eröffneten die britischen Schiffe umgehend das Feuer. Da ein erneutes Entkommen für den deutschen kleinen Kreuzer nicht mehr möglich war, lies der Kapitän das Schiff selbst versenken und die Überlebenden nach Chile internieren.

Nachdem die SMS Dresden gesunken war, wurde die HMS Glasgow in das Mittelmeer abgezogen. Im Februar und September 1916 war das Schiff zudem an der erfolglosen Suche nach dem deutschen Hilfskreuzer SMS Möve im Atlantik beteiligt.

Ab 1917 wurde das Schiff dem 8th Light Cruiser Squadron und mit der Überwachung des Ausgang der Adria zugeteilt.

 

 

 

Verbleib:

Nach dem ersten Weltkrieg diente die HMS Glasgow bis 1922 noch als Schul und Ausbildungsschiff für Heizer.

Anschließend wurde es außer Dienst gestellt, verkauft und 1927 verschrottet.

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

HMS Glasgow

Land:  

Großbritannien

Schiffstyp:  

Leichter Kreuzer

Klasse:  

Bristol-Klasse

Bauwerft:  

Fairfield, Govan

Baukosten:  

unbekannt

Stapellauf:  

23. September 1909

Indienststellung:  

September 1910

Verbleib:  

1927 verschrottet

Länge:  

138,1 Meter

Breite:  

14,3 Meter

Tiefgang:  

4,7 Meter

Verdrängung:  

Max. 5.300 Tonnen

Besatzung:  

411 - 480 Mann

Antrieb:  

12 Yarrow-Dampfkessel

4 Parsons-Dampfturbinen

Leistung:  

22.000 PSw

Höchstgeschwindigkeit:  

25 kn

 

Bewaffnung:

 

2 x 15,2 cm L/50 BL Mk XI Geschütze

10 x 10,2 cm L/50 BL Mk VIII Geschütze

4 x 4,7 cm L/50 QF Geschütze

4 x .303 Maschinengewehre

2 x Torpedorohre
 18" (45,7 cm)

1 x 3 Zoll Flugabwehrgeschütze

Panzerung:  

Deck 50 mm

Böschungen 20 mm

Kommandoturm 100 mm

 

 

 

 

 

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