Leichter Kreuzer HMS Southampton

Der leichte Kreuzer HMS Southampton gehörte der Town-Klasse, dabei der Unterkategorie Chatham-Klasse an, die aus drei Schiffen für die Royal Navy und drei Schiffen für die australische Marine bestand.

 

Stapellauf und Bauform:

Die drei leichten Kreuzer der Chatham-Klasse waren eine Unterkategorie der Town-Klasse. Im Gegensatz zu den Vorgänger Schiffen der Weymouth-Klasse wurde nun der Wasserlinienpanzer verstärkt, dafür die Deckpanzerung etwas verringert.

Als Hauptbewaffnung dienten acht 6-Zoll (152-mm) Einzelgeschütze, die mit einem Schild versehen waren und nun soweit auseinander standen, dass ein Treffer nicht mehrere Geschütze gleichzeitig außer Gefecht setzen konnte.

Im Gegensatz zu den Schwesterschiffen der Klasse hatte die Southampton keine Parsons-Turbinen und vier Schrauben, sondern lediglich zwei Schrauben.

Der Stapellauf der HMS Southampton erfolgte am 16. Mai 1912, die Indienststellung im Februar 1913.

 

 

HMS Southampton

 

 

 

Werdegang der HMS Southampton:

Nach der Indienststellung und den Erprobungsfahrten wurde das Schiff zunächst dem 1. Schlachtgeschwader der Home Fleet zugeteilt, im Juli 1913 erfolgte der Wechseln in das 1st Light Cruiser Squadron als Flaggschiff.

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Bereits am 28. August 1914 nahm die HMS Southampton am ersten Seegefecht bei Helgoland teil. Durch eine schlechte Kommunikation zwischen den einzelnen Geschwaders, kam es zu einem gegenseitigen Beschuss der britischen Schiffe. Ein Torpedo des U-Bootes E-6 verfehlte dabei nur knapp die Southampton, im Gegenzug gelang es dem Schiff auch nicht das U-Boot zu rammen und zu versenken. In den weiteren Verlauf des Gefechtes konnte das Schiff jedoch nicht mehr eingreifen.

Als am 16. Dezember 1914 deutsche Schlachtkreuzer britische Küstenstädte beschossen, liefen die Schiffe des 1. Leichten Kreuzergeschwader aus um die Deutschen anzugreifen, die Schlachtkreuzer der Grand Fleet sollten den Schiffen den Weg nach Deutschland abschneiden. Die HMS Southampton sichtete den kleinen deutschen Kreuzer SMS Stralsund, wartete jedoch auf die HMS Birmingham als Verstärkung. Die anderen deutschen Kreuzer SMS Straßburg und SMS Graudenz wurden von der HMS Goodenough gesichtet, jedoch nicht weitergemeldet, sodass der Führer der Schlachtkreuzer davon ausging, dass lediglich die Stralsund vor Ort war und die anderen deutschen Schiffe bereits auf dem Rückweg waren. Er wollte daher lediglich die HMS Goodenough abziehen, durch eine falsche Übermittlung zogen sich jedoch auch die anderen britischen Kreuzer zurück und somit konnten die deutschen Schiffe entkommen.

Am 24. Januar 1915 beteiligte sich die HMS Southampton an dem Gefecht auf der Doggerbank, diente dort jedoch für die Schlachtkreuzer und Schlachtschiffe lediglich für die Artilleriebeobachtung und griff selbst kein deutsches Schiff an.

Im Februar 1915 wurde das Schiff als Flaggschiff in das 2. Leichte Kreuzergeschwader verlegt. Mit diesem nahm es vom 31. Mai auf den 1. Juni 1916 an der Skagerrakschlacht teil. Die HMS Southampton war dabei das erste britische Schiff, welches die Schiffe der deutschen Hochseeflotte sichtete und als erstes das Feuer eröffnete. Im Laufe der Nacht geriet die Southampton in ein Gefecht mit den deutschen kleinen Kreuzern SMS Elbing, SMS Rostock, SMS Stuttgart, SMS Frauenlob und SMS Hamburg. Zusammen mit der HMS Dublin konnte zunächst das deutsche Torpedoboot S-35 versenkt werden, später erzielte die Southampton einen Torpedotreffer auf der SMS Frauenlob und versenkte das Schiff. Selbst erhielt die Southampton 18 Treffer die 37 Besatzungsmitgliedern das Leben kosteten und weitere 40 verwundete. Nach dem Gefecht lief das Schiff in Rosyth ein um die Schäden reparieren zu lassen. Am 20. Juni war das Schiff dann wieder einsatzfähig.

Ende 1917 erfolgte die Verlegung in das 8. Leichte Kreuzergeschwader mit dem noch einige Vorstöße in die Nordsee durchgeführt wurden.

Aufgrund des russischen Bürgerkrieges und der britischen Intervention in diesen, besuchte der Erste Lord der Admiralität Sir Eric Geddes mit der HMS Southampton im Juli 1918 die russische Stadt Murmansk, um sich vor Ort ein Bild über die Situation zu machen.

 

 

 

Einsatz nach dem Krieg:

Nach dem ersten Weltkrieg erfolgte 1919 die Verlegung in das 7. Leichte Kreuzergeschwader, welches auf der Südamerikanischen Station eingesetzt war.

1921 wurde die HMS Southampton als Flaggschiff dem 4. Leichten Kreuzergeschwader auf der East Indies Station zugeteilt.

1924 kehrte das Schiff nach Großbritannien zurück und wurde in die Reserve gestellt.

 

 

 

Verbleib:

1926 erfolgte die außer Dienststellung der HMS Southampton, anschließend wurde das Schiff verkauft und verschrottet.

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

HMS Southampton

Land:  

Großbritannien

Schiffstyp:  

Leichter Kreuzer

Klasse:  

Town-Klasse
(Unterkategorie Chatham-Klasse)

Bauwerft:  

John Brown & Company, Clydebank

Baukosten:  

unbekannt

Stapellauf:  

16. Mai 1912

Indienststellung:  

Februar 1913

Verbleib:  

Im Juli 1926 verkauft und verschrottet

Länge:  

139,7 Meter

Breite:  

14,95 Meter

Tiefgang:  

Max. 4,9 Meter

Verdrängung:  

Max. 6.000 Tonnen

Besatzung:  

429–475 Mann

Antrieb:  

12 Yarrow-Dampfkessel

2 Brown-Curtis Dampfturbinen
auf 2 Wellen

Leistung:  

25.000 PSw

Höchstgeschwindigkeit:  

25,5 kn

 

Bewaffnung:

 

8 x 15,2 cm Mk XI Geschütze

4 x 4,7 cm QF Geschütze

4 x Maschinengewehre

2 × Torpedorohre 53,3 cm

Panzerung:  

Deck 50 – 76 mm

Böschungen 20 mm

Kommandoturm 102 mm

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Schlachtschiffe der Royal Navy: Großkampfschiffe 1906-1945 (Typenkompass)

Schlachtschiffe der Royal Navy: Großkampfschiffe 1906-1945 (Typenkompass) Taschenbuch – 29. Oktober 2014

Im Jahr 1906 überraschte Großbritannien die Welt mit einem Paukenschlag: Die Vorstellung ihres neuen Schlachtschiff-Typs namens »Dreadnought
« ließ augenblicklich sämtliche Kriegsschiffsflotten anderer maritimen Mächte zum alten Eisen werden. Zwischen der Royal Navy und der Marine des Deutschen Reiches begann ein beispielloses Flottenwettrüsten. Ingo Bauernfeind schildert die Hintergründe der Entstehung dieser revolutionären britischen Schlachtschiffe und porträtiert alle von der Royal Navy gebauten Großkampfschiffe der Neuzeit mit ihren technischen Besonderheiten, ihrer Ausrüstung und Bewaffnung.

Hier klicken!

 

 

Schlachtkreuzer der Royal Navy: 1908-1945 (Typenkompass)

Schlachtkreuzer der Royal Navy: 1908-1945 (Typenkompass) Taschenbuch – 30. Juli 2015

Die Royal Navy entwickelte noch vor dem Ersten Weltkrieg den weltweit ersten Schlachtkreuzer und gab somit auch das Einsatzkonzept für diese neue Schiffsklasse vor. Schneller als große Schlachtschiffe, aber schwächer gepanzert, sollten sie sich um alle kleineren Kriegsschiffe kümmern. Weil sich die Theorie in der Praxis so jedoch nicht bestätigen wollte, wurde die Schiffsklasse der Schlachtkreuzer nach dem Ersten Weltkrieg wieder verworfen. Ingo Bauernfeind porträtiert in diesem reich bebilderten Typenkompass alle Schlachtkreuzer, die das Vereinigte Königreich zwischen 1909 und 1920 in Dienst stellte.

Hier klicken!

 

 

Der erste Weltkrieg zur See

Der erste Weltkrieg zur See Taschenbuch – 27. Dezember 2013

Das Werk bietet einen detaillierten, chronologisch geordneten Überblick über die Aktiviäten der deutschen Marine in der ersten Hälfte des Ersten Weltkriegs. Dabei wird der Konkurrenzkampf um die Vormacht zur See zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien in den Mittelpunkt gerückt, besondere Beachtung finden der sog. Kreuzerkrieg und der U-Boot-Krieg. Daneben werden die Entwicklungen nach geografischen Gesichtspunkten geordnet geschildert, so beispielsweise der U-Boot-Krieg vor der amerikanischen Küste oder die Flottenbewegungen im Mittelmeer.

Hier klicken!

 

 

 

 

 

This post is also available in: English (Englisch) Français (Französisch) Italiano (Italienisch) 简体中文 (Vereinfachtes Chinesisch) Русский (Russisch) Español (Spanisch) العربية (Arabisch)

Kommentare sind deaktiviert.

error: Content is protected !!