Linienschiff SMS Mecklenburg

Das Linienschiff SMS Mecklenburg gehörte der Wittelsbach-Klasse an, die kurz nach der Jahrhundertwende für die kaiserliche Marine gebaut wurden um die deutsche Hochseeflotte mit schlagkräftigen Kriegsschiffen ausrüsten zu können.

 

Stapellauf und Bauform:

Die Schiffe der Wittelsbach-Klasse basieren aus den Vorgänger Schiffen der Kaiser-Friedrich-III.-Klasse, wobei es keine nennenswerten Unterschiede unter den Klassen gibt.

Der Stapellauf der SMS Mecklenburg erfolgte am 9. November 1901, die Indienststellung am 25. Juni 1903.

 

SMS Mecklenburg

 

 

 

Werdegang der SMS Mecklenburg:

Nach der Indienststellung erfolgten die üblichen Erprobungsfahrten, die bis in den Dezember 1903 hinein dauerten. Im Januar und Anfang Februar 1904 erfolgten noch kleiner Reparatur und Umbaumaßnahmen, bis das Schiff dem I. Geschwader zugeteilt wurde und an Einzel- und Verbandsübungen teilnahm. Von Mitte Dezember 1904 bis Anfang März 1905 erfolgten weitere Reparaturarbeiten in der Werft in Wilhelmshaven.

Bei der Anschließenden Überfahrt nach Kiel, fuhr sich das Schiff im Großen Beltes auf einem Riff fest. Durch die SMS Wittelsbach, der SMS Wettin sowie dem kleinen Kreuzer Ariadne konnte das Schiff freigeschleppt und aus eigener Kraft nach Kiel fahren. Die nötigen Reparaturarbeiten waren am 20. April 1905 beendet.

Bis zum 31. Juli 1911 versah das Schiff ihre jährlichen Manöver bis es von dem Großlinienschiff Ostfriesland abgelöst wurde. Bis zum 9. Mai 1912 wurde die  SMS Mecklenburg der Reserve-Division der Nordsee, dann der Ostsee zugeteilt.

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde die Mecklenburg wieder reaktiviert und mit ihren Schwesterschiffen dem neu gebildeten  IV. Geschwader zugewiesen.

Bis zum Juli 1915 übernahm das Schiff überwiegend Sicherungsaufgaben in der Ostsee, bis es bis zum 23. September 1915 an Vorstößen zur Unterstützung des Heeres an der Küste teilnahm.

Bis in den Dezember 1915 verblieb die Mecklenburg in Libau. Zu dieser Zeit wurde der Marineleitung jedoch bewusst, dass die Schiffe der Wittelsbach-Klasse bereits völlig veraltet waren und über keine geeignete Panzerung gegen Seeminen und Torpedos verfügte. Bereits in den Monaten zuvor wurden die Schwesterschiffe außer Dienst gestellt. Ende des Jahres 1915 erhielt auch die Mecklenburg den Befehl nach Kiel zurück zu kehren. Am 7. Januar 1916 traf das Schiff ein und am 24. Januar 1916 erfolgte die außer Dienststellung.

 

 

 

Verbleib:

Nach dem Ausbau der Geschütze wurde das Schiff zunächst als Gefangenenwohnschiff verwendet bis es Anfang 1918 nach Kiel verlegt wurde um dort als Wohnschiff für die Besatzungen der U-Boote zu dienen die dort zur Reparatur sind.

Da die Mecklenburg nach der Kapitulation nicht an die Siegermächte ausgeliefert werden musste, wurde das Schiff am 25. Januar 1920 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen. Am 16. August 1921 erfolgte dann der Verkauf an ein Verschrottungsunternehmen, welches das Schiff noch bis zum Jahresende in Kiel verschrotten lies.

 

 

 

Kommandanten:

25. Juni bis Dezember 1903 Kapitän zur See Johannes Wallmann
Dezember 1903 bis September 1904 Kapitän zur See Alfred Ehrlich
24. September 1904 bis 29. September 1906 Kapitän zur See Adolf Paschen
30. September 1906 bis 5. März 1907 Kapitän zur See Adolph Josephi
März bis April 1907 Kapitän zur See Walter Voit
2. April 1907 bis 6. Oktober 1908 Kapitän zur See Georg Wuthmann
September 1908 bis Oktober 1909 Kapitän zur See Wigand Bossart
4. Oktober 1909 bis 15. September 1910 Kapitän zur See Gisberth Jasper
16. September 1910 bis 31. Juli 1911 Kapitän zur See Max Witschel
9. bis 12. Mai 1912 Kapitän zur See Max Hahn
14. August bis 28. September 1912 Kapitän zur See Eberhard von Mantey
5. August 1914 bis 23. September 1915 Kapitän zur See Wilhelm Tägert
September bis Oktober 1915 Korvettenkapitän Franz Pfeiffer
Oktober 1915 bis Januar 1916 Kapitän zur See Hans Klappenbach

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

SMS Mecklenburg

Land:  

Deutsches Reich

Schiffstyp:  

Linienschiff

Klasse:  

Wittelsbach-Klasse

Bauwerft:  

AG Vulcan, Stettin

Baukosten:  

22.329.000 Mark

Stapellauf:  

9. November 1901

Indienststellung:  

25. Juni 1903

Verbleib:  

Ende 1921 verschrottet

Länge:  

126,8 Meter

Breite:  

20,8 Meter

Tiefgang:  

Max. 8,04 Meter

Verdrängung:  

Max. 12.798 Tonnen

Besatzung:  

683 Mann

Antrieb:  

6 Thornycroft-Dampfkessel
6 querstehende Zylinderkessel
3 stehende 3-Zyl.-Verbundmaschinen

Leistung:  

15.171 PS (11.158 kW)

Höchstgeschwindigkeit:  

18,1 kn (34 km/h)

Bewaffnung:  

4 × 24 cm L/40 Schnellfeuergeschütz (340 Schuss)

18 × 15 cm L/40 Schnellfeuergeschütz (2.520 Schuss)

12 × 8,8 cm L/30 Schnellfeuergeschütz (1.800 Schuss)

12 × 3,7 cm Revolver Kanone

6 × Torpedorohr ⌀ 45 cm (4 Seiten, 1 Bug, 1 Heck, unter Wasser, 12 – 16 Schuss)

 

Panzerung:  

Wasserlinie: 100–225 mm auf 100 mm Teak
Deck: 50 mm
Böschungen: 75–120 mm
Schwere Artillerie:
Turmfronten: 250 mm
Turmdecken: 50 mm
Mittelartillerie:
Schilde: 150 mm
Kasematten: 140 mm
Zitadelle: 140 mm
vorderer Leitstand: 250 mm
achterer Leitstand: 140 mm

 

 

 

 

 

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