Der Medium Mark C Hornet wurde zeitgleich mit dem Medium Mark B Whippet entwickelt und sollte den Mark A an der Westfront ablösen und die Mark IV Panzer unterstützen.
Entwicklung und Einsatz:
Mitte 1918 wurde von dem britischen Oberkommando die Weisung an die beiden Entwickler Major Walter Wilson und William Titton ausgegeben, einen mittelschweren Panzer auf Basis des Mark A zu entwickeln. Besonders wichtig dabei sollte das Überwinden weiter Graben sein, da die deutschen Truppen begonnen hatten, breitere Panzergraben auszuheben die nicht mehr mit den Mark Panzern oder den Mark A leichten Panzern überwunden werden konnten. Zugleich sollte die Länge jedoch reduziert werden, damit die Fahrzeug mit der Eisenbahn transportiert werden konnten.
Im Gegensatz zu Major Walter Wilson hatte Sir William Tritton kurz nach der Einführung des Mark A in Nordfrankreich die Besatzungen nach deren Erfahrungen und Verbesserungen gefragt und sich auch mit den Besatzungen der Mark Panzer ausgetauscht. Somit hatte er ausreichende Erkenntnisse die zur Verbesserung des neuen Mark C einfließen konnten.
Für den Antrieb wurden die neuen wassergekühlten Ricardo 6-Zylinder Benzinmotoren mit 150 PS ausgewählt. Damit sollte die Leistung und die Geschwindigkeit deutlich gesteigert werden. Der Motorraum wurde wie bei dem Mark B mit einer Trennwand vom Mannschaftsraum abgetrennt, sodass die Besatzung nicht mehr dem Lärm und den Abgasen ausgesetzt war. Zudem wurden hinter dem Turm Lüfter eingebaut, die den Motor abkühlen sollten. Weiter wurden Sprachrohre verbaut, damit sich die Besatzung im nun vergrößerten Mannschaftsraum und dem Turm verständigen konnte. Der Fahrer wurde nun zentral platziert und konnte durch eine große Luke besser hinausschauen und benötigte auch keinen zweiten Mann mehr zum Fahren.
Durch die vielen Änderungen und Verbesserungen wurde der Panzer zum Schluss größer als vorgesehen. Er hatte größere Ausmaße als der Mark V und war zwei Tonnen schwerer als der Mark B. Wie bei den Mark Panzern wurde auch bei dem Mark C eine männliche und eine weibliche Version entwickelt. Die männliche Version sollte neben den Maschinengewehren auch ein 6-Pfünder L/40 Geschütz bekommen. Angedacht war zunächst eine Produktion von 4.000 weiblichen und 200 männlichen Panzern, da das britische Oberkommando davon ausging, dass sich der Krieg noch bis in das Jahr 1919 hinein zieht.
Am 19. April 1918 wurde der Prototyp dem britischen Oberkommando vorgestellt. Nach den erfolgreichen Tests wurden zunächst 200 weibliche Panzer bestellt, später wurde der Auftrag auf die angedachten 4.200 Panzer angehoben. Mit der Kapitulation des Deutschen Reiches wurde die Bestellung jedoch wieder storniert.
Bis zum Kriegsende wurde kein Mark C Panzer fertiggestellt, lediglich 36 Stück befanden sich in der Endphase der Montage. Nach dem Krieg wurden diese 36 und 14 weitere fertiggestellt und an das 2. Bataillon des britischen Panzerkorps ausgeliefert. Bis 1925 bildete sie damit das Rückgrat der Panzerverbände, bis diese von den neuen Vickers Panzern ersetzt wurden.
1930 erhielt das britische Mechanical Warfare Experimental Establishment sechs Mark C um diese zu studieren und daraus gepanzerte Bergungsfahrzeuge entwickeln zu können. Zu Beginn des zweiten Weltkrieges lagerten im Bovington Lager die letzten beiden Mark C Exemplare. Diese wurden aufgrund der Rohstoffknappheit verschrottet.
Technische Daten:
Bezeichnung: | Medium Mark C Hornet |
Land: | Großbritannien |
Länge: | 7,95 Meter |
Breite: | 2,72 Meter |
Höhe: | 2,9 Meter |
Gewicht: | 19,5 Tonnen |
Höchstgeschwindigkeit: | 13 km/h |
Panzerung: | 6 bis 12mm |
Hauptbewaffnung: | 4 x 7,71mm Maschinengewehre |
Antrieb: | 6-Zylinder Ricardo Motor mit 150 PS |
Reichweite: | 195 Kilometer |
Besatzung: | 4 Mann |
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