Die SMS Sachsen war eines von 4 Panzerschiffen, dass erstmals in Deutschland gebaut wurde und die bis dahin überwiegend genutzten hölzernen Kriegsschiffe ablösen sollte.
Stapellauf und Bauform:
Bereits seit 1861 lagen Planungen zum Bau neuer Panzerschiffe vor. Da die deutschen Werften zu diesem Zeitpunkt noch nicht über die nötigen Kapazitäten und Möglichkeiten verfügten, wurde das erste in Deutschland eingesetzte Panzerschiff, die SMS Arminius, noch in England bestellt.
Die 4 neu geplanten Panzerschiffe waren überwiegend für den Schutz der Ostsee eingeplant. Der Bau wurde durch die A.G. Vulcan Werft in Stettin sowie die kaiserliche Werft in Kiel durchgeführt. Die ersten beiden Schiffe, Panzerschiff A in Kiel und Panzerschiff B in Stettin, wurden zeitgleich auf Kiel gelegt, da der Bau der Sachsen jedoch früher fertig war, wurde die Schiffsklasse nach diesem Schiff benannt.
In der ersten Phase waren die Schiffe noch mit zwei liegend eingebauten Einfachexpansionsmaschinen mit acht Kofferkesseln in zwei getrennten Maschinenräumen ausgerüstet, sodass insgesamt 4 Schornsteine benötigt wurden. Da die Schiffe auf See jedoch gravierende Mängel in der Steuerung aufwiesen, wurden diese bereits nach kurzer Dienstzeit mehrfach umgebaut, sodass später die Schiffe nur noch mit einem Schornstein ausgerüstet waren. Die Schiffe der Sachsen Klasse waren zudem die ersten in der kaiserlichen Marine, die ohne Hilfsbeseglung ausgestattet waren.
Die Panzerung war aus Schmiedeeisen gefertigt und war um die Zitadelle 203–254mm dick, mit 51–64mm dicke Panzerplatten wurden dagegen das Deck gepanzert.
Zu Beginn waren die Schiffe mit sechs 26cm Ringkanonen mit der Kaliberlänge 22 ausgestattet. Dabei lagen 4 Kanonen in der Mitte des Schiffe und zwei am Bug. Nach Umbaumaßnahmen im Jahre 1886 kamen noch 5 Torpedorohre (2 × 45 cm in den Seiten, 2 × 35 cm im Bug und 1 × 35 cm im Heck) hinzu.
Der Stapellauf der Sachsen erfolgte am 21. Juli 1877. 1884 waren alle 4 Panzerschiffe der Sachsen Klasse einsatzbereit.
Das Ende der SMS Sachsen:
Die Panzerschiffe der Sachsen Klasse nahmen während ihrer Dienstzeit an keinen Gefechten Teil. Trotz mehrerer Umbaumaßnahmen waren die Schiffe bereits im 1900 veraltet und waren den neueren Kriegsschiffen unterlegen.
Am 4. September 1901 kollidierte die SMS Sachsen vor Rügen mit dem Aviso Wacht. 1902 wurde sie in die Bereitschaft und 1906 in die zweite Bereitschaft versetzt. Von 1910 bis 1918 diente das Schiff als Zielhulk der Flotte vor der Küste von Schwansen. Die SMS Sachsen wurde 1919 verkauft und in Wilhelmshaven abgewrackt.
Schiffsdaten:
Schiffstyp | Panzerschiff |
Land | Deutschland |
Stapellauf | 21. Juli 1877 |
Verbleib | 19. Februar 1910 ausgemustert
5. Mai 1919 verkauft und Verschrottet |
Panzerung | 203–254mm an der Zitadelle
51–64mm auf dem Deck |
Antrieb | 8 Kofferkessel in 2+2 Kesselräumen 2 liegende 3-Zyl.-Dampfmaschinen mit 5.000 PS 2 vierflügelige Schrauben |
Länge | 98,2 Meter |
Breite | 18,3 Meter |
Tiefgang | 6,53 Meter |
Verdrängung | max. 7.935 Tonnen |
Geschwindigkeit | 13,5 Knoten |
Bewaffnung | 6 x 26cm Ringkanone Kaliber 22
ab 1886: 5 Torpedorohre |
Besatzung | 317 bis 436 Mann |
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