Die Royal Aircraft Factory R.E.7 war ein britischer Doppeldecker, der als Aufklärungsflugzeug und leichter Bomber für große Höhen konzipiert war.
Entwicklung und Konstruktion:
Einige der Royal Aircraft Factory R.E.5 Flugzeuge wurden für Testzwecke so modifiziert, dass mit diesen eine große Höhe erreicht werden konnte. Am 14. Mai 1914 konnte mit einem der Testflugzeuge ein neuer Höhenrekord von knapp 5.761 Metern erreicht werden.
Für die Entwicklung wurde die R.E.5 mit der Produktionsnummer 22 genommen. Da bereits bekannt war, dass eine größere obere Tragfläche zu einer größeren Höhe führte, wurde diese bei dem Prototyp erneut vergrößert und halbkreisförmige Flügelspitzen und stromlinienförmigere Streben verbaut wurden.
Zusätzlich wurde noch eine Aufhängung für einen zusätzlichen Tank angebracht, der als Bombe dienen sollte. Durch das Gewicht von 152 Kilogramm konnte lediglich ein Maschinengewehr für den Beobachter angebracht werden, der Pilot blieb unbewaffnet.
Angetrieben wurde das Flugzeug durch einen 120 PS starken Beardmore Motor.
Im Oktober 1915 wurde die erste Bestellung von 82 Flugzeugen erteilt, die von den Firmen Napier, Austin und Coventry Ordnance Works in Lizenz gebaut wurden. Durch weitere Bestellungen erhöhte sich die Gesamtzahl der Flugzeuge bis zum Produktionsende auf 233 Stück.
Einsatz im ersten Weltkrieg:
Am 28. September 1915 wurde das erste Flugzeug nach Frankreich gebracht und dem 12. Squadron zugeteilt, bis Ende des Jahres erhöhte sich die Anzahl auf sieben Flugzeuge.
Durch den 120 PS Beardmore Motor waren die Flugzeuge untermotorisiert und konnten die erhofften Leistungen nicht erbringen. Im März 1916 wendete sich General Trenchard an das britische Verteidigungsministerium mit der Frage, wann endlich Ersatzflugzeuge für die Royal Aircraft Factory R.E.7 gebaut und ausgeliefert werden würden.
Zwar gab es bereits mit dem 140 PS starken RAF 4a Motor eine Alternative, Tests im April 1916 in Frankreich zeigten jedoch, dass die zusätzlichen 20 PS mehr kaum eine Leistungssteigerung zeigten. Zudem waren die Motoren zu Beginn der Auslieferung noch nicht ausgereift genug und sehr Anfällig für Störungen.
Am 20. Juni 1916 erließ die Führung des Royal Flying Corps den Befehl, dass keine weiteren RAF 4a Motoren mehr nach Frankreich zum Austausch gebracht werden sollen.
In den kommenden Monaten wurden die noch eingesetzten R.E.7 Flugzeuge durch die neueren B.E.12 Flugzeuge ersetzt.
Pläne für den Austausch gegen den 200 PS starken RAF 3a Motoren wurden abgelehnt.
Nach dem Abzug von der Front wurden die Flugzeuge vom 12. Squadron als Begleitschutz für andere Aufklärungsflugzeuge oder als Bomber eingesetzt. Da es zu dieser Zeit technisch noch nicht möglich war, feindliche Flugzeuge zu orten, erwiesen sich die R.E.7 Flugzeuge hinter den feindlichen Linie als solide Bomber, da sie kaum von deutschen Jagdfliegern angegriffen wurden und für Luftabwehrkanonen zu hoch flogen. Zudem hatte ihre 152 Kilogramm Bombe ein sehr große Schlagkraft wenn diese auf feindliche Stellungen abgeworfen wurde.
Mitte 1916 wurden einige der Flugzeuge mit drei Sitzen ausgerüstet. Neben dem Piloten und dem Beobachter sollte ein Schütze mitfliegen und ein zusätzliches Maschinengewehr bedienen. Auch wurde für Versuchszwecke ein Rolls-Royce-Eagle-III Motor eingebaut, der eine deutlich höhere Leistung als die verbauten Beardmore Motoren aufwies, da diese Motoren jedoch nur in sehr begrenzter Stückzahl verfügbar waren, wurde der Vorschlag für weitere Umbauten abgelehnt.
Anfang 1917 wurde begonnen auch die letzten R.E.7 Flugzeuge von der Front abzuziehen und diese zum größten Teil für die Ausbildung zu nutzen.
Technische Daten:
Bezeichnung: | Royal Aircraft Factory R.E.7 |
Land: | Großbritannien |
Typ: | Aufklärungsflugzeug, Bomber |
Länge: | 9,72 Meter |
Spannweite: | 17,37 Meter |
Höhe: | 3,84 Meter |
Gewicht: | 1.036 kg leer |
Besatzung: | Max. 2 |
Motor: | Ein wassergekühlter Reihenmotor Beardmore mit 120 PS |
Höchstgeschwindigkeit: | 135 km/h |
Reichweite: | Max. 6 Stunden |
Bewaffnung: | Eine 152 Kilogramm Bombe |
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