Der große Kreuzer (auch als Schlachtkreuzer bezeichnet) SMS Hindenburg gehörte zur Derfflinger-Klasse und war eine Neuentwicklung basierend aus den Erfahrungen der SMS Seydlitz und der Schiffe der Moltke-Klasse. Die Derfflinger-Klasse gehörte zu der letzten im Kaiserreich gebauten Schlachtkreuzer, wiesen jedoch schon von der Konstruktion her wegweisende Fortschritte auf und gehörten zu den kampfstärksten Schiffen der deutschen Marine.
Stapellauf und Bauform:
Die Konstruktion der Derfflinger-Klasse rührt von den Schiffen der Moltke-Klasse und dem großen Kreuzer SMS Seydlitz, der als Fortentwicklung aus der Moltke-Klasse hervor kam. Völlig neu war die Konstruktion mit einem Glattdeck und den höhenversetzten Geschütztürmen. Von den neueren kleinen Kreuzern wurde das neuartige Längsspantsystem übernommen. Zudem wurde der Bug neu konstruiert und war über der Wasserlinie vollkommen senkrecht ausgelegt, was die Geschwindigkeit des Schiffes erhöhte.
Die Kampfstärke wurde durch die Verwendung von 30,5-cm Schnellladegeschützen in vier Doppeltürmen ebenfalls im Gegensatz zu den Vorgängerschiffen erhöht. Zwar hatten britische Schiffe bereits das Kaliber 35,5-cm verwendet, die etwas kleiner deutschen Kaliber waren jedoch durch die Qualität und die Geschossgeschwindigkeit denen der Briten ebenbürtig.
Der Stapellauf der SMS Hindenburg erfolgte am 1. August 1915, die Indienststellung am 10. Mai 1917.
Einsatz im Krieg:
Mit der Indienststellung im Mai 1917 war die SMS Hindenburg, ebenso wie die beiden Schwesterschiffe, zu spät einsatzfähig um noch etwas an der maritimen Kriegsführung zu Gunsten des deutschen Kaiserreiches etwas zu ändern. Zudem setzte die Marineleitung nach der Skagerrakschlacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 1916 vermehrt auf die U-Boote und nicht mehr auf große Operationen mit den großen Überwasserschiffen.
Auch an dem letzten letzten großen Seegefecht zwischen deutschen und britischen Schiffen bei Helgoland am 17. November 1917 konnte die Hindenburg nicht teilnehmen, da sich die britischen Schiffe bereits zurückgezogen hatten als das Schiff am Ort eintraf.
Für den Rest des Krieges nahm das Schiff an keinen weiteren Operationen teil.
Mit den Waffenstillstandsbedingungen vom November 1918 gehörte die Hindenburg zu den Schiffen, die nach Scapa Flow interniert werden sollten.
Verbleib:
Als während der Friedensverhandlungen abzusehen war, dass die internierten deutschen Schiffe nicht mehr dem deutschen Kaiserreich zurückgegeben werden sollten, erteilte der deutsche Konteradmiral Ludwig von Reuter am 21. Juni 1919 den Befehl zur Selbstversenkung der Schiffe. Durch das flache Gewässer, konnte die Hindenburg nicht vollständig versinken, Teile ragten noch bis 1930 aus dem Wasser bevor mit der Hebung und Verschrottung begonnen wurde.
Kommandanten:
10. Mai bis 1. Dezember 1917 | Kapitän zur See Johannes von Karpf |
1. Dezember 1917 bis 31. Januar 1918 | Kapitän zur See Hans Eberius |
2. Februar bis 3. Dezember 1918 | Kapitän zur See Walter Hildebrand |
bis 21. Juni 1919 | Korvettenkapitän Erich Heyden |
Schiffsdaten:
Name: |
SMS Hindenburg |
Land: |
Deutsches Reich |
Schiffstyp: |
Großer Kreuzer (Schlachtkreuzer) |
Klasse: |
Derfflinger-Klasse |
Bauwerft: |
Kaiserliche Werft, Wilhelmshaven |
Baukosten: |
59.000.000 Mark |
Stapellauf: |
1. August 1915 |
Indienststellung: |
10. Mai 1917 |
Verbleib: |
Am 21. Juni 1919 in Scapa Flow selbstversenkt |
Länge: |
210,4 Meter |
Breite: |
29 Meter |
Tiefgang: |
Max. 9,57 Meter |
Verdrängung: |
Max. 31.500 Tonnen |
Besatzung: |
1.182 Mann |
Antrieb: |
14 Marinekessel |
Leistung: |
72.000 PS |
Höchstgeschwindigkeit: |
27 kn (50 km/h) |
Bewaffnung: |
8 × Schnellfeuergeschütz 30,5 cm L/50 (720 Schuss) 14 × Schnellfeuergeschütz 15,0 cm L/45 (2.240 Schuss) 4 × Flak 8,8 cm L/45 (1.800 Schuss) 4 × Torpedorohr ⌀ 60,0 cm (1 Heck, 2 Seiten, 1 Bug, unter Wasser, 12 Schuss) |
Panzerung: |
Gürtel: 100–300 mm |
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