Schlachtschiff HMS King Edward VII

Das Schlachtschiff HMS King Edward VII war das Typschiff der gleichnamigen Schiffs-Klasse, die aus insgesamt 8 Schiffen bestand und als Antwort auf die größeren Geschütze anderer Marine Streitkräfte dienen sollte.

 

Stapellauf und Bauform:

Anfang des 20. Jahrhunderts besaß die Royal Navy 29 Schlachtschiffe bestehend aus sechs verschiedenen Schiffsklassen. Die Schiffe waren in ihrer Grundkonstruktion alle gleich und stammen von dem Konstrukteur William Henry White. Der große Nachteile dieser Schlachtschiffe war, dass die Mittelartillerie aus Kaliber 152 mm Geschützen bestand. Durch die stetig verbesserte Panzerung der Kriegsschiffe anderer Nationen wurden diese Geschütze mit der Zeit unwirksam und hätten nur noch geringen Schaden angerichtet, zudem wurden bereits in den USA und in Italien die Kriegsschiffe mit einer Mittelartillerie von Kaliber 203 mm ausgerüstet.

Um die Feuerkraft der britischen Schlachtschiffe zu erhöhen, begann William Henry White mit der Planung neuer Schiffe. Diese orientierten sich vom Grundkonzept an der bereits verwendeten Majestic-Klasse, hatten jedoch eine 1.000 Tonnen größere Verdrängung und erstmals vier Kaliber 234 mm Geschütze zusätzlich. Die 10 Kaliber 152 mm Geschütze verblieben auch bei dieser Klasse, da eine Umstellung auf die 234 mm Geschütze eine völlig neue Planung erfordert hätte und damit der Zeitplan für den Bau der neuen Schiffe nicht hätte eingehalten werden können. Zumindest bei den letzten drei der acht Schiffen wurde eine verbesserte Version der Geschütze eingebaut. Eine Unterbringung der Mittelartillerie in Kasematten wurde bei diesem Schiffstyp nicht vorgenommen, stattdessen waren die Geschütze mittschiffs in einer Zentralbatterie untergebracht was den Vorteil hatte, dass die Geschütze unabhängig vom Seegang eingesetzt werden konnten.

Auch an der Manövrierfähig der Schiffe wurde mit einem balancierten Ruder deutlich gesteigert.

Zu dem Zeitpunkt des Baubeginns der Schiffe galten diese als schlagkräftigste Schlachtschiffe der Zeit. Bereits Ende 1906 wurden diese jedoch durch den Bau der HMS Dreadnought und dessen vielen Verbesserungen innerhalb kürzester Zeit veraltet.

Der Stapellauf der HMS King Edward VII erfolgte 1904, die Indienststellung 1905.

 

 

HMS King Edward VII

 

HMS King Edward VII

 

 

 

Werdegang der HMS King Edward VII:

Nach der Indienststellung und den Erprobungsfahrten wurde die HMS King Edward VII als Flaggschiff zunächst der Atlantic Fleet zugeteilt.

1907 erfolgte die Verlegung in die Channel Fleet, wo das Schiff zusammen mit den Schwesterschiffen eingesetzt wurde.

Zwischen 1909 und 1914 wurden die Schiffe der King Edward VII-Klasse in der Home Fleet eingesetzt, wobei die HMS King Edward VII in der Zeit des ersten Balkankrieges vom 8. Oktober 1912 bis zum 1. Mai 1913 im Mittelmeer als Teil des 3. Schlachtgeschwaders den Krieg überwachen sollte.

Nach dem Ende des ersten Balkankrieges wurde das Schiff wieder in die Grand Fleet zurück verlegt.

 

 

HMS King Edward VII in Gibraltar

 

HMS King Edward VII um 1907

 

HMS King Edward VII Ansicht der Mittelartillerie

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges blieb die HMS King Edward VII in der Grand Fleet und führte einige Vorstöße in die Nordsee durch.

Anfang 1916 erfolgte die Verlegung zum Nore Command.

 

 

 

Verbleib:

Am 6. Januar 1916 fuhr die HMS King Edward VII auf eine Seemine, die zuvor von dem deutschen Hilfskreuzer SMS Möve bei Kap Wrath gelegt wurde auf.

Die Beschädigungen waren so stark, dass die Maschinenräume vollständig geflutet wurden. Da keine eigene Weiterfahrt möglich war und das Schiff nicht abgeschleppt werden konnte, wurde die Besatzung von Bord geholt. Nach neun Stunden war das Schiff vollständig versunken.

 

 

Die HMS King Edward VII während des Sinkens nach dem Minentreffer

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

HMS King Edward VII

Land:  

Großbritannien

Schiffstyp:  

Schlachtschiff

Klasse:  

King Edward VII-Klasse

Bauwerft:  

Chatham Dockyard

Baukosten:  

unbekannt

Stapellauf:  

Im Laufe des Jahres 1903

Indienststellung:  

Im Laufe des Jahres 1905

Verbleib:  

Am 6. Januar 1916 bei Kap Wrath auf eine Seemine gelaufen und gesunken

Länge:  

138,23 Meter

Breite:  

24 Meter

Tiefgang:  

Max. 8,15 Meter

Verdrängung:  

Max. 17.500 Tonnen

Besatzung:  

777 Mann

Antrieb:  

10 Babcock & Wilcox und 6 zylindrische Kessel

2 Vierzylinder-Dreifachverbunddampfmaschinen

Leistung:  

unbekannt

Höchstgeschwindigkeit:  

18,5 kn

 

Bewaffnung:

 

4 x 305 mm Mark IX /40 Geschütze

4 x 234 mm Mark X Geschütze in vier Einzeltürmen

10 x 152 mm Mk VII Geschütze

14 x 12 Pfünder QF Marine Geschütze

14 x 3 Pfünder QF Geschütze

2 x Maxim Maschinengewehre

Panzerung:  

Gürtel 203 bis 229 mm

Schotten 203 bis 360 mm

Barbetten 360 mm

Panzerkuppeln Zwillingstürme 203 bis 360 mm

Panzerkuppeln Einzeltürme 127 bis 229 mm

Kommandoturm 360 mm

Deck 25 bis 63 mm

 

 

 

 

 

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