Die Vickers F.B.12 war ein britischer Doppeldecker, der speziell für einen bestimmten Motor entwickelt wurde, jedoch kaum über den experimentellen Status hinaus gelangte.
Entwicklung und Konstruktion:
Zu Beginn des ersten Weltkrieges gründete die Firma Vickers mit der Hart Engine Company eine Partnerschaft, bei der zukünftige Vickers Flugzeuge mit einem 150 PS starken 9-Zylinder Sternmotor der Firma Hart ausgerüstet werden sollten.
Die erste Entwicklung der Partnerschaft wurde unter der Bezeichnung F.B.12 geführt. Bei diesem Flugzeug wurde weiterhin das nicht mehr zeitgemäße Prinzip des Drücker Motors verwendet. Dieser lag hinter dem Cockpit am Ende einer Stahlkonstruktionen, wobei der Pilot durch eine Stahlröhre umschlossen wurde.
Die abgerundeten Tragflächen bestanden wie bei den meisten anderen Flugzeugen aus Holz und waren mit Stoff bespannt.
Als Bewaffnung erhielt das Flugzeug ein nach vorne gerichtetes Lewis Maschinengewehr, wobei lediglich das Rohr aus der Stahlröhre hinaus schaute.
Da zu dem Zeitpunkt der Fertigstellung des Prototyps der Hart Motor noch nicht zur Verfügung stand, wurde dieses mit einem 80 PS starken Le Rhône Motor ausgerüstet. Bei dem ersten Flug im Juni 1916 zeigte sich jedoch, dass der verwendete Motor viel zu schwach für dieses Flugzeug sei. Im Anschluss wurde dieser gegen den 100 PS starken Gnome Monosoupape Motor ausgetauscht, zudem wurden die Tragflächen vergrößert. Das nun als Vickers F.B.12A klassifizierte Flugzeug wurde nach dem Tausch und Umbau im Dezember 1916 nach Frankreich für weitere Tests geschickt. Dort wurde es von den Piloten zwar als gutes Flugzeug bezeichnet, jedoch reichten dessen Leistungen nicht gegen die modernen deutschen Jagdflieger aus, sodass ein Fronteinsatz abgelehnt wurde.
Zurück in Großbritannien konnte der Motor gegen den nun verfügbaren 150 PS Hart Motor ausgetauscht werden. Unter der Bezeichnung Vickers F.B.12B erfolgte der erste Flug Anfang 1917. In der Zwischenzeit hatte, trotz der Ablehnung der Piloten, das britische Verteidigungsministerium einen Auftrag über 50 Flugzeuge erteilt. Mit einigen Modifikationen wurde dieses als Vickers F.B.12C klassifiziert.
Nach dem Absturz der Vickers F.B.12C, beendete die Firma die Partnerschaft mit der Hart Engine Company und begann die Vickers F.B.12C mit unterschiedlichen Motoren auszuliefern. Von den 50 bestellten Flugzeugen wurden dann schließlich nur noch 18 Stück gebaut.
Der letzte Prototyp der Vickers F.B.12 war die Vickers F.B.12D, bei der der Antrieb aus einem 110 PS starken Le Rhone Motor und einigen weiteren Modifikationen bestand. Diese Variante wurde jedoch schnell wieder aufgegeben.
Einsatz im ersten Weltkrieg:
Von den insgesamt 18 gebauten Flugzeugen wurde lediglich ein einziges an das Royal Flying Corps ausgeliefert und diente bis zum Kriegsende in Großbritannien zur Verteidigung gegen deutsche Bomber.
Technische Daten:
Bezeichnung: | Vickers F.B.12 |
Land: | Großbritannien |
Typ: | Jagdflugzeug |
Länge: | 6,55 Meter |
Spannweite: | 7,93 Meter |
Höhe: | 2,64 Meter |
Gewicht: | 580 kg leer |
Besatzung: | Max. 1 |
Motor: | Überwiegend ein Gnome Monosoupape 9-Zylinder Rotationsmotor mit 100 PS (75 kW) |
Höchstgeschwindigkeit: | 138 km/h |
Reichweite: | Max. 3 Stunden |
Bewaffnung: | 1 x 7,7 mm Lewis Maschinengewehr |
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